History

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Hier also, in verkürzter Form und aus dem Internet recherchiert, die Entwicklungsgeschichte der Firma Apple und des Macintosh.
Positive Quartalszahlen und beschleunigte Power Macs
Am 17. Januar 2002 gab Apple die Zahlen für das am 29. Dezember 2001 abgeschlossene erste Quartal des Geschäftsjahres 2002 bekannt. Mit einem Gesamtumsatz von 1,38 Milliarden US – Dollar und einen Gewinn von 38 Millionen US – Dollar erfüllte der Computerhersteller voll und ganz die Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit durchschnittlichen Einnahmen von rund 1,43 Milliarden US – Dollar gerechnet. Apple verkaufte zwischen Oktober und Dezember 2001 746.000 Macintosh – Rechner. Vom „iPod“ wurden innerhalb von zwei Monaten sogar mehr als 125.000 Stück abgesetzt. Von den 746.000 Systemen entfielen 233.000 auf den „iMac“, 185.000 auf das „iBook“, 212.000 auf den „Power Mac G4“ und 116.000 auf das „Power Book G4“.
Und auch Apples eigene Ladenkette erzielte mit einem Umsatz von rund 48 Millionen US-Dollar und einem geringen Verlust von 8 Millionen US-Dollar erstmals einen Gewinn.
Den „Nerv“ der Zeit schien der „Mac“ – Hersteller auch mit dem auf der „MacWorld Expo“ in San Francisco vorgestellten neuen „iMac“ getroffen zu haben. Bereits drei Wochen nach dessen Markteinführung gingen schon rund 150.000 Bestellungen für den Designer – Rechner bei Apple ein. Laut Phil Schiller, Marketingchef des Unternehmens, hätte dies bereits die Zahl aller Vorbestellungen überstiegen, die 1998 für den ersten „iMac“ insgesamt eingegangen sind.
Am 28.01.2002 wertete Apple dann vollkommen unerwartet und ohne großes Aufsehen die „Power Mac G4“ – Linie auf. Mit Taktraten von 1Ghz und kleineren technischen Verbesserungen erreichte der Computerhersteller nun endlich die von vielen herbeigesehnte „Gigaherz“ – Schwelle. Das aber weitaus größere „Highlight“ an den neuen Rechnern war, das diese als erstes System überhaupt mit der brandneuen GeForce 4 – Grafikkarte von nVidia ausgestattet waren – und dies noch vor der offiziellen Vorstellung der Karte.
Lediglich das Basis – Modell musste mit einer, aber nicht minder langsameren, Radeon 7500 – Karte vorlieb nehmen. Die neuen Konfigurationen beinhalteten das Einstiegsmodell mit einer 800Mhz – G4 – CPU, die Mittelklasse mit einer 933Mhz – G4 – CPU und gleich zwei Modelle mit „Dual“ – G4 – Prozessoren. Letzteres war sogar mit 2 80Gb Ultra ATA – Festplatten ausgestattet. Laut Apple lieferten die „Dual“ – Modelle damit eine Leistung von rund 15 Gigaflops pro Sekunde.
Am Design der neuen Rechner wurde nichts verändert. Und bis auf die Grafikkarte, den kleinen Verbesserungen und das CPU – Upgrade blieb auch die technische Ausstattung die selbe. Im Datenblatt zu den neuen G4 – Modellen waren zwar noch 4 USB – Ports aufgeführt, allerdings hatte man dabei die 2 USB – Anschlüsse an der Tastatur und am Rechner einfach addiert, was somit ebenfalls zur unveränderten Anzahl im Vergleich zu den Vorgängermodellen führte.
Apple hatte also endlich die Gigaherz – Schwelle erreicht und damit war auch der Weg zu den leistungsstärkeren „Power Mac G5“ – Modellen ein Stück mehr geebnet. Die Hoffnungen und Spekulationen auf die neuen „64“ – Bit – Rechner verlagerten sich somit verstärkt auf die „MacWorld Expo“ im Juli in New York.
Aufgrund eines Interviews in einer Tageszeitung mit Apples Europachef Pascal Cagni, der sich darin mit einem „sag niemals nie“ zu Ladenketten in Europa nach US – Vorbild äußerte, kamen auch hierzu wieder Gerüchte auf. Geplant war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts. Jedoch gab er zu verstehn, das Europa für Apple „so wichtig wie nie zuvor“ wäre. Bis dato waren bereits etwa 1.500 Mitarbeiter in 8 Apple – Filialen, sowie eine kleine Entwicklerabteilung in Europa für den Computerhersteller aus Cuppertino tätig.
"Grammy" - Award und Kampf um "MPEG-4" - Lizenz
Für „Erfindergeist und Vielseitigkeit“ verlieh die US-amerikanische „Recording Academy“ Apple und dem Synthesizer Erfinder Robert Moog am 01. Februar 2002 einen "Grammy" für Technologie.
Die Akademie bildete ein Zusammenschluss aus mehr als fünftausend Musikprofis. Der Präsident derselben bezeichnete in seiner Ansprache Moog und den Mac - Hersteller als „Echte Visionäre“ und fügte hinzu, das durch beide Unternehmen die Musikbranche neue, kreative Werkzeuge erhalten hätte und dadurch die gesamte Musikindustrie revolutioniert worden wäre.
Im Bericht von „Grammy.com“ hies es weiter, Apple habe den Phänotyp von Musikstudios in der Vergangenheit völlig verändert und die Art und Weise Musik zu schreiben, zu komponieren, abzumischen und aufzunehmen revolutioniert.
Durch diese Auszeichnung gestärkt und aufgrund des positiven Quartalergebnisses, begab sich der Computerhersteller nur wenige Tage später wieder auf „Einkaufstour“. Laut einem Bericht des Online-Dienstes „MacMinute.com“ hatte Apple sich am 07.02.2002 die Firma „Nothing Real“ aus Venice Beach in Kalifornien einverleibt.
Diese bot professionelle Software zur Filmverarbeitung und Effekterzeugung an. Bekannt wurde „Nothing Real“ durch die Applikationen „Tremor“ und „Shake“. Letztere wurde zum Beispiel bei der Produnktion des ersten Teils von „Lord of the Rings“ eingesetzt. Auch Gerüchte um eine eventuelle Übernahme des bekannten professionellen Schnittsystemehersteller „AVID“ machte zu der Zeit die Runde.
Einen weiteren Erfolg konnte Apple mit der Multimedia – Software „Quicktime 5“ feiern. In einer Pressemitteilung vom 11. Februar 2002 gab der Computerhersteller bekannt, das die Software seit April 2001 bis dato mehr als 80 Millionen mal für das MacOS und Windows heruntergeladen wurde. Damit hatte der Mac - Hersteller seinen Konkurrenten „Real Networks“ zum ersten Mal überholt. Dieser konnte lediglich 75 Millionen zusätzliche Anwender für seine Player „RealOne“ und „RealPlayer“ im gleichen Zeitraum verzeichnen.
Für Verwirrung sorgte allerdings am 13.02.2002 Apples Marketing Vizechef Phil Schiller auf der Quicktime Live – Konferenz in Kalifornien, als dieser „Quicktime 6“ bereits als fertiges Produkt vorstellte, dies aber noch nicht veröffentlicht wurde, da die Lizenzierung des in „Quicktime 6“ integrierten, neuen „Streaming“ – Standards „MPEG-4“ noch nicht vollständig geklärt worden war.
Schiller rief in der live im Web übertragenen Konferenz dazu auf, die Patentinhaber – Vereinigung „MPEG – LA“ zu einem Umdenken ihrer Lizenzierungsstrategie zu bewegen. Die Patente der Firma „MPEG – LA“ sahen vor, neben dem Anbieter der Abspielsoftware auch „Content“ – Provider mit Abgaben für die Verbreitung von „MPEG-4“ – Inhalten zu belasten.
"Apple ist bereit, Gebühren in gerechtfertigter Höhe zu zahlen, um MPEG-4-Codecs in QuickTime zu integrieren. Man glaubt aber nicht, dass "MPEG-4" sich erfolgreich am Markt durchsetzen kann, wenn auch Inhalteanbieter Gebühren auferlegt werden", so der Hersteller in einer Presseerklärung vom 14.02.2002.
Den Standard "MPEG-4" hielt Apple für das derzeit beste Format, um Video und Audio über das Web zu übertragen, und wollte an dieser Technologie festhalten. Phil Schiller, Senior Vice President Product Marketing von Apple dazu weiter: „MPEG-4 wird zum Selbstläufer, sobald die Lizenbedingungen dahingehend geändert worden sind, dass Inhalte gebührenfrei übertragen werden können“.
Der Computerhersteller aus Kalifornien wollte im Gegensatz zu Microsoft auf eine proprietäre Auslegung der "MPEG-4" Implementation verzichten, um "MPEG-4" als offenen Standard am Markt etablieren zu können.
Produktupdate zur "MacWorld Expo" in Tokio
Die japanische Ausgabe der "MacWorld Expo", die 2002 vom 21. – 23. März stattfand, kam diesmal ganz ohne neue Produktvorstellungen aus. Stattdessen wurde die vorhandene Produktpalette verbessert und „upgedatet“. Die Messe wurde, wie mittlerweile üblich, wieder mit einer Rede von Steve Jobs eröffnet.
Dieser kündigte in seiner Eröffnungsrede einen neuen „iPod“ mit zehn Gigabyte Festplatte, einen neuen 23 Zoll Flachbildschirm, einen „Bluetooth“ – Adapter für die USB – Schnittstelle, sowie das mp3 – Programm „iTunes“ in einer neuen Version an. Außerdem wurde der Preis für die neuen „iMac“ – Modelle nach oben korrigiert. Jobs entschuldigte sich dafür auch gleich bei der Fangemeinde und gab an, das diese Masnahme auf die gestiegenen Preise für die Computerkomponenten Arbeitsspeicher und TFT – Displays zurückzuführen sei. Derzeit wäre Apple nur in der Lage etwa 5000 „iMac II“ – Modelle weltweit auszuliefern. Und 125.000 hätten seit der Vorstellung der neuen Rechner erst produziert werden können, so Jobs weiter. Apple wäre deshalb vor der Entscheidung gestanden, entweder mit billigeren Komponenten zu produzieren, oder den Preis zu erhöhen. Um den Qualitätsstandard zu wahren, habe man sich für letztere Variante entschieden.
Etwas teurer wurde auch der neue „iPod“ angeboten. Dafür hatte der Mac – Hersteller diesem eine zehn Gigabyte Festplatte spendiert, was laut Apple eine Speicherkapazität von bis zu 2000 Musiktiteln gewährleisten sollte. Außerdem erhielt der tragbare mp3 – Player ein Software – Update, das mit der Version 1.1 eine bessere Soundqualität, einen Equalizer, sowie ein Adressbuch für 1000 Einträge bot. Und für einen geringen Aufpreis konnte man sich sogar eine persönliche Widmung auf der Rückseite eingravieren lassen.
Absolutes Highlight war allerdings die Vorstellung des neuen „Cinema HD“ – Displays. Der neue 23 Zoll! Flachbildschirm bot eine Auflösung von 1920 x 1200 Pixel und eignete sich durch seine „HDTV“ – Kompatibilität (16 : 10) besonders für die Filmbearbeitung. Angeschlosssen wurde das Display, wie auch sein Vorgänger, an den ADC – Port des Power Macv G4. Laut Apple zeichnete sich das „Cinema HD“ besonders durch eine scharfe und kontrastreiche Darstellung aus. Zusätzlich bot der Monitor noch zwei USB – Anschlüsse, bei einem Betrachtungswinkel von 160 Grad noch Farbneutralität und „Color – Sync“ - Kompatibilität.
Und auch einen neuen „Bluetooth“ – Adapter für die USB – Schnittstelle kündigte Apple auf der „MacWorld Expo“ in Tokia an. Das Gerät sollte unter MacOS X die Funkverbindung nach dem „Bluetooth“ – Standard zu digitalen Endgeräten, wie Mobiltelefone oder Kleinstrechner, ermöglichen. Außerdem sollte der Adapter in der Lage sein, die in der Umgebung befindlichen „Bluetooth“ – Geräte automatisch zu erkennen (Reichweite 10 Meter) und eine Datenübertragungsrate von einem Megabit ermöglichen.
Eine höhere Stabilität und Geschwindigkeit, sowie eine erweiterte „Apple – Script“ – Unterstützung versprach Apple mit der Vorstellung des „Updates“ für den kostenlosen mp3 – Alleskönner „iTunes“. Neben den verbesserten Features war es mit dem Tool auch weiterhin möglich, mp3 – Songs abzuspielen, zu verwalten, auf CD zu brennen, sowie Audio – CD`s in das mp3-Format umzuwandeln.
Insgesamt betrachtet führte Apple auf der „MacWorld Expo 2002“ in Tokio eine solide Produktpflege des vorhandenen Produktportfolios durch. Lediglich die hohen Preise, besonders die Preiserhöhung des neuen „iMacs“, trübten die Stimmung in der Fangemeinde etwas. Viele fragten sich, ob der Erfolg der neuen „iMac“ – Modelle dadurch gemindert werden würde. Nichtsdestotrotz war die Messe besonders durch die Ankündigung des neuen Displays, des „Bluetooth“ – Adapters und des überarbeiteten „iPod“ dennoch wieder ein Erfolg für den Mac – Hersteller.
Neuer Bildungs – „Mac“ und aufgewertete „Powerbooks“
Ohne große Vorankündigung und lediglich im Rahmen einer Pressemitteilung stellte Apple am 29.04.2002 gleich einen komplett neuen Rechner, sowie aufgewertete „Powerbooks“ vor. Der „eMac“, so der Name des Computers sollte der erste speziell für den Bildungsmarkt konzipierte Rechner sein und es dem Unternehmen ermöglichen diesen nun verstärkt zu erobern.
Das Gerät wies starke Ähnlichkeiten mit der „iMac“ – Linie der ersten Generation auf, besaß aber einen 17 Zoll Monitor anstelle des sonst üblichen 15 Zoll – Bildschirms. Auch die Stelltiefe war um acht Millimeter geringer als beim ehemaligen Einsteigerrechner. Als Prozessor verwendete Apple für den neuen „eMac“ einen G4 mit 700 Mhz Taktfrequenz. Desweiteren besass das Gerät in der Grundkonfiguration noch 128 Mbyte Ram – erweiterbar auf 512 Mbyte, eine 40 Gbyte Festplatte, ein CD-ROM oder CD-RW/DVD – Laufwerk, sowie eine Geforce 2MX – Grafikkarte mit 32 Mbyte Ram von Nvidia. Als Schnittstellen kamen wie bei den anderen „Macintosh“ – Rechnern auch hier USB – Ports, diesmal in fünffacher Ausfertigung, zwei Firewire, sowie ein Ethernet – Port mit 100 Mbit zum Einsatz.
Ein Steckplatz für eine „Air – Port“ – Karte, Eingänge für Audio und Kopfhörer, ein Mikrophoneingang, sowie ein integrierter 16 Watt Digitalverstärker und ein Mini – VGA - Ausgang waren darüber hinaus ebenfalls noch vorhanden.
Steve Jobs äußerte sich zum neuen „eMac“ in der dazugehörigen Pressemitteilung folgendermassen:"Unsere Kunden im Bildungsbereich haben sich von uns einen Desktop Computer gewünscht, der speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Der neue „eMac“ hat einen flachen 17-Zoll-Monitor und einen leistungsstarken PowerPC G4-Prozessor - alles im Kompaktdesign, das von unseren Kunden im Bildungsmarkt so geschätzt wird"
Erhältlich war der Rechner ab Juni 2002 und sollte in zwei unterschiedlichen Konfigurationen auf den Markt kommen. Und auch bei den „Powerbooks“ gab es Neuigkeiten. Gleich zwei neue Modelle kündigte der Computerhersteller aus Cupertino im selben Atemzug wie den neuen Bildungsrechner an. Während sich Formfaktor und Bildschirmgröße bei den neuen Modellen nicht veränderten, hatte Apple jedoch viele interne Verbesserungen vorgenommen. So wurde beispielsweise die Taktrate auf 667 bzw. 800 Megaherz nach oben korrigiert und den Rechnern ein 1024 Kbyte großer L3 – Cache spendiert. Außerdem arbeiteten alle „Powerbooks“ ab sofort mit einem Bustakt von 133 Megaherz. Als Grafikkarte kam eine ATI Radeon 7500 Mobility im vierfach beschleunigten AGP – Port zum Einsatz.
An den übrigen technischen Details wurde nichts verändert und die neuen Modelle waren auch ab Produktvorstellung sofort im Fachhandel erhältlich. Vielversprechende Neuigkeiten also, die das Unternehmen auch an der Börse aufwerteten. So stieg die Apple – Aktie noch am selben Tag der Produktvorstellung um satte 4, 13 Prozent. Fest stand jedenfalls schon jetzt, das Apple mit dem neuen Rechner im hart umkämpften Bildungsmarkt einen Trumpf in der Hand hatte und damit der Konkurrenz wieder einmal einen Schritt voraus war.
Entwicklerkonferenz 2002
Am Montag den 06. Mai 2002 wurde durch Steve Jobs in San Jose, Kalifornien die Apple – Entwicklerkonferenz für das Jahr 2002 eröffnet. Im Rahmen seiner traditionellen Eröffnungsrede präsentierte der Vorstandsvorsitzende und Mitbegründer des Unternehmens vor etwa 2500 Entwicklern auch gleich eine neue Version des Betriebssystems „Mac OS X“, welches unter dem Arbeitstitel „Jaguar“ entwickelt wurde und in der Versionsnummer 10.2 im Spätsommer 2002 auf den Markt kommen sollte.
Das neue System bot eine Vielzahl von Verbesserungen und neuen Technologien. Eine höhere Geschwindigkeit und eine bessere Unterstützung von Grafikkarten, die vor allem durch die neue „Quartz – Extreme“ – Technik erreicht wurde, waren dabei als eines von vielen Highlights anzusehen. „Quartz Extreme“ war speziell dafür entwickelt worden, sämtliche Rechenaufgaben, die für die Bildschirmausgabe notwendig sind, auf den Grafikprozessor auszulagern.
Bisher waren alle Animationen der „Aqua“ – Benutzeroberfläche waren hauptsächlich vom Hauptprozessor errechnet worden, was Mac OS X besonders auf älterern Rechnern verlangsamte. Die neue Technologie wurde allerdings nur von den neueren Grafikkarten der Nvidia und ATI – Radeon – Generation unterstützt. Für Rechner mit älteren Grafikkarten, wie der Rage128, war also nach wie vor das Rendering über den Hauptprozessor angesagt.
Als weitere Neuerungen stellte Jobs für das neue System auf der Konferenz eine neue Version der Suchmaschine Sherlock, diesmal mit „Html – Rendering“ und in der Version 3.0, sowie automatisch aufspringende Ordner beim Verschieben von Dateien und die Möglichkeit sich markierten Text vom Betriebssystem vorlesen zu lassen, vor.
Premiere feierte dabei auch die Handschriftenerkennung „Inkwell“. Diese sollte – ein Grafiktablett vorausgesetzt - in jeder Applikation zur Verfügung stehen, welche Texteingabe unterstützt. Und auch die Netzwerkanbindung an die „Windows“ – Welt wurde drastisch verbessert. Zudem bot Apple mit „Jaguar“ auch die Möglichkeit an, speziell für Kinder einen vereinfachten „Finder“ installieren zu können.
Ebenfalls auf der Entwicklerkonferenz angekündigt wurde das bereits im Februar vorgestellte, aber aufgrund von Lizenzproblemen bis dato noch nicht erhältliche Quicktime 6, das zusammen mit „Jaguar“ ausgeliefert werden sollte. Zu den wichtigsten Neuerungen der neuen „Quicktime“ – Version zählten neben der Möglichkeit „mpeg2“ – Dateien wiederzugeben auch die Möglichkeit Filme im neuen „mpeg4“ – Standard zu dekodieren und encodieren.
Zu guter letzt präsentierte Jobs auf der Entwicklerkonferenz noch ein neues Programm, genannt „iChat“, das ebenfalls zum Lieferumfang der neuen OS X – Version gehören sollte. Dabei handelte es sich um ein zum „AIM“ – System von AOL kompatibles Kommunikationsprogramm zum verschicken persönlicher Nachrichten und zur Teilnahme an Diskussionsforen. Um das relativ einfach gehaltene Programm nutzen zu können, war zusätzlich allerdings ein „iTools“ – Zugang notwendig.
Das Ende seiner Rede nutzte der Vorstandsvorsitzende schließlich noch, um den offiziellen Abschied von Mac OS 9 anzukündigen. Die Programmierer sollten sich nämlich von nun an ausschließlich auf „Mac OS X“ konzentrieren, so Jobs. Außerdem kündigte er für den 14. Mai noch Neuigkeiten in Sachen Server an. Dann sollten neuen „Macintosh – Server“ – Modelle im „Rack“ – Format vorgestellt werden.
Neue Server – Modelle "Xserve" im "1U“ – Rack – Format
Steve Jobs stellte am 14. Mai 2002 gegen 9 Uhr, wie auf der Entwicklerkonferenz 2002 angekündigt, im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem „Apple – Campus“ neue Server Modelle zur Montage im „Rack“ – Format vor. Die neuen Rechner sollten dabei hauptsächlich auf den Bildungs-, Forschungs- und Unternehmensbereich zielen.
Die „Xserve“ – Macintosh - Modelle, so der Name der neuen Produktlinie, waren dabei nur etwa 4, 4 Zentimeter hoch und erlaubten das Stapeln von mehreren Rechnern im dazu passenden „Rack“. Das System selbst war entweder mit einem oder zwei 1 Gigaherz G4 – Prozessoren ausgestattet und es bestand die Möglichkeit, diese mit bis zu 2048 Megabyte Arbeitsspeicher auszustatten. Zudem wurden bis zu vier übereinanderliegende, über eine Schublade herausnehmbare, ATA/100 Festplatten, zwei 1000 Mbit Ethernet – Anschlüsse, sowie eine serielle DP-9 Schnittstelle zum Anschluss von Konsolen in der Systemeinheit verbaut. Drei Firewire, 2 USB – Schnittstellen, drei PCI – Steckplätze sowie eine Standard – Grafikkarte von ATI mit 32 Megabyte RAM, die auch das Starten ohne Bildschirm erlaubte, gehörten zusätzlich zur Grundausstattung der Rechner.
LED – Anzeigen gaben überdies Auskunft über Prozessorauslastung und Festplattenzugriffe. Auch an eine Absperrmöglichkeit wurde gedacht. Laut Aussagen von Apple war „Xserve“ bis dato der kleinste erhältliche Server im „1U-Rack“ – Format mit RISC – Prozessoren. Als Betriebssystem kam „Mac OS X – Server“ in der unlimitierten Version zum Einsatz. Zusätzlich legte Apple noch eine „RAID“ – Applikation den Rechnern bei.
Im Rahmen der Pressekonferenz stellte der Computerhersteller aus Cuppertino außerdem noch ein neuartiges „RAID“ – Speichersystem vor, das auf einer 2 Gbit – Fiber – Channel Technologie basierte und für das kommende Jahr angekündigt wurde.
"Wir haben uns bei unseren Kunden umgehört – „Xserve“ ist das Ergebnis. „Xserve“ ist supereinfach aufzusetzen und fügt sich ebenso einfach in bestehende Netzwerkumgebungen ein. Mit der unlimitierten Software-Anwenderlizenz ohne Extrakosten ist „Xserve“ ein ausgesprochen kostengünstiger Server mit UNIX unter der Haube", so der Vorstandsvorsitzende und Mitbegründer von Apple, Steve Jobs.
„MacWorld Expo“ in New York
Am 17.Juli 2002 eröffnete Steve Jobs in einer knapp zweistündigen Rede, die auch diesmal wieder per Satellit und im Internet übertragen wurde, wieder die alljährlich stattfindende „MacWorld Expo“ (17. - 19. Juli) in New York. Auf das Highlight, nämlich die Vorstellung eines neuen „iMac“ mit 17“ – Flachbildschirm, mussten sich die Zuhörer im Saal allerdings wieder einmal bis zum Schluss gedulden.
Das neue Modell verfügte über einen mit 800 Mhz getakteten G4 – Prozessor, 256 Mbyte Arbeitsspeicher, eine „GeForce4 MX“ – Grafikkarte und ein „Superdrive“ Laufwerk. Der Bildschirm bot die Fläche eines 19“ – Röhrenmonitors und eine maximale Auflösung von 1440 x 900 Pixel. Mit Einführung des neuen Modells wurden auch gleichzeitig die alten Modelle mit 15“ Zoll – Flachbildschirm, die zusätzlich weiterhin erhältlich waren, im Preis gesenkt.
Ebenfalls durch Steve Jobs vorgestellt wurde eine neue erweiterte „iPod“ – Produktreihe, welche jetzt auch mit „Windows“ kompatibel war und über bis zu 20 Gbyte Speicherkapazität verfügte. Die „Windows“ – Kompatibilität wurde von Apple deshalb integriert, da die Software „Xplay“ vom US – amerikanischen Hersteller „Mediafour“ diese bereits seit Ende 2001 für den „iPod“ bot. Da wollte Apple natürlich nachziehen. Neu im Lieferumfang des zehn und zwanzig Gigabyte Modells war außerdem eine Kabelfernbedienung, sowie verbesserte, kompaktere Ohrhörer mit „Neodym“ – Magneten, die für bessere Bässe und weichere Übergange sorgen sollten. Außerdem war noch eine Abdeckung für die „Firewire“ – Schnittstelle, eine Ledertasche mit Befestigungsclip, eine Digitaluhr, sowie einer integrierten Software zur Verwaltung von Kontakten und Terminen in der Grundausstattung enthalten. Letztere konnten via „iCal“ , einer neuen Kalenderapplikation in „MacOS X 10.2“, mit dem Mac abgeglichen werden.
Als besondere Neuheit verfügte der neue „iPod“ auch noch über ein berührungsempfindliches Steuerrad, das die Suchgeschwindigkeit an die Länge der Musikliste anpasste.
Weiter gings mit „iTools“. Rund 2,2 Millionen Anwender zählten laut Apple bis zu diesem Zeitpunkt zu den Nutzern des bislang kostenlosen“iTools“ – Dienstes. Dieser aus „e-Mail“ -Postfächern und Internet – Speicherplatz bestehende Dienst sollte ab sofort kostenpflichtig werden. Zudem wurde der Name in „.Mac“ in Anlehnung an die „.Net“ Initiative von Microsoft umgewandelt. Steve Jobs begründete in seiner Eröffnungsrede die Umstellung mit der veränderten Marktlage. Auch andere Anbieter, wie zum Beispiel „Yahoo“, würden verstärkt kostenpflichtige Dienste anbieten. Viele „iTools“ – Anwender waren darüber allerdings mehr als verärgert und starteten auch gleich eine „Petition“ um dies zu verhindern. Sie hielten die „..Mac“ - Preise (99,95 US – Dollar/Jahr) für überzogen und forderten eine Preissenkung um 50%, sowie eine Beibehaltung der kostenlosen „@Mac.com“ - Postfächer.
Nach dieser eher etwas negativ angehauchten Meldung präsentierte Jobs dann allerdings wieder ein „Highlight“ auf der Messe. Gemeint war damit die lang erwartete neue „MacOS X“ – Version „Jaguar“. Das neue Betriebssystem in der Version 10.2 verfügte neben vielen Neuerungen vor allem über eine höhere Geschwindigkeit, dank der „Quartz Extreme“ – Technologie, Quicktime 6.0, sowie eine Netzwerkanbindung an „Windows“ – basierende Systeme. Als Erscheinungs termin wurde der 24.August 2002 anvisiert. Dann sollte auch gleich eine neue „MacOS X Server“ – Software, ebenfalls in der Version 10.2, auf den Markt kommen.
Zu guter letzt stellte Steve Jobs noch die neuen Applikationen „iTunes 3.0, iCalc und iSync“ dem anwesenden Fachpublikum vor. „iTunes 3.0“ war ab sofort für „MacOS X 10.1.4“ oder höher kostenlos zum Herunterladen erhältlich. Der „mp3“ – Alleskönner wurde in der neuen Version zum Beispiel um intelligente Abspiellisten erweitert, die sich nach vorher festgelegten Regeln automatisch aktualisieren liesen. Zu den weiteren Neuerungen der Software gehörten unter anderem eine Bewertung der Musiktitel mit einem „Fünf-Sterne-System“, ein Zähler, eine Unterstützung für den Internetdienst „audible.com“, sowie eine Lautstärkenkontrolle, die es ermöglichte alle Musiktitel mit der gleichen Lautstärke wiederzugeben.
Bei „iCal“ handelte es sich um eine neue, ebenfalls kostenloste Kalenderapplikation für „MacOS X 10.2“. Die Software sollte dabei mehrere Kalender in einem Fenster vereinbaren, über eine einfache Bedienung, eine Aufgabenliste, die Benachrichtigung über anstehende Termine via Bildschirmmeldung, elektronischer Post, einer schnellen Suchfunktion und der Möglichkeit Kalender via „.Mac“ oder einem „WebDAV“ – Server im Internet zu veröffentlichen, verfügen.
„iSync“, das dritte kostenlose neue Programm im Bunde, war zum Datenabgleich zwischen Macs und digitalen Geräten, wie zum Beispiel auf „Bluetooth“ – basierende Mobiltelefone, gedacht. „iSync“ sollte alle am Macintosh angeschlossenen Geräte automatisch finden und die Synchronisation von Kontakt- und Termindaten ebenfalls automatisch vornehmen.
Viele kleine Neuerungen, vom neuen „iMac“ einmal abgesehen, waren es also, die die diesjährige „MacWorld Expo“ in New York ausmachten. Neue „Power Mac“ – Modelle suchte man jedoch, trotz vorrangiger Spekulationen um Modelle bis zu 1.4 Gigaherz, vergebens – aber die nächste „MacWorld Expo“ im August stand ja bereits vor der Tür und lies die Fangemeinde hoffen, das Apple dies dort nachholte.
Neben der Messe wurde am 18. Juli 2002 auch gleich noch ein zusätzliches Ladengeschäft in New York eröffnet. Bei der nunmehr schon 32. Niederlassung des Computerherstellers im Stadtteil „Soho“ auf der Insel Manhattan handelte es sich um den bis dato größten „Shop“ von Apple. Laut Jobs zählte die Ladenkette bislang insgesamt im Durchschnitt mehr als 100.000 Besucher wöhentlich. Die Eröffnung wurde über mehrere Wochen mit Präsentationen von namhaften Software- und Hardwareherstellern begleitet. Zu finden war das neue Ladenlokal an der Kreuzung von Prince und Greene – Street, östlich vom Broadway.
Re-designete Power Mac G4 - Modelle
„Neue Power Macs braucht das Volk“ – getreu diesem Motto stellte Apple am Dienstag, den 13. August 2002 völlig unerwartet und ohne großem Aufsehen komplett überarbeitete Power Macintosh G4 – Modelle der Öffentlichkeit vor. Herausragendes Merkmal der Produktreihe war neben einem neu designeten Gehäuse mit Metallplatine an der Frontseite wohl vor allem, das jetzt alle Rechner mit Dualprozessoren ausgestattet waren. Das Flaggschiff verfügte dabei über zwei mit 1,25 Gigaherz getaktete Prozessoren, das Mittelklassemodell über zwei 1 Ghz Prozessoren und das kleinste Modell über zwei 867 Mhz Prozessoren.
Die verbesserte und überarbeitete Hauptplatine bot sogar bis zu 167 Mhz Systemtakt (Datendurchsatz bis zu 1,3 Gigaherz) und war mit einem neu entwickelten Schnittstellen – Controller ausgestattet. Als Speicherbausteine kamen erstmals DDR – SDRAM`s zum Einsatz. Ebenfalls erstmalig in einer Rechnerserie verbaut wurde die neue ATI Grafikkarte „Radeon 9000“ mit 64 Megabyte Arbeitsspeicher, welche allerdings nur in Apple`s Topmodellen zu finden war. Das Einstiegsmodell war nach wie vor mit einer „GeForce 4 MX“ – Grafikkarte von Nvidia ausgestattet.
Die Technik der neuen Power Macs stammte hauptsächlich von den im Mai 2002 vorgestellten „Xserve“ – Server – Rechnern. Besonders unter Mac OS X machte sich dabei die Dual – Prozessortechnologie und der gesteigerte Systemtakt äußerst positiv bemerkbar. Und im Hinblick auf das ebenfalls im August angekündigte Mac OS X – „Jaguar“ war Apple mit den neuen Rechnermodellen wohl ein neuer Meilenstein in Sachen Design geglückt und eine Hinführung zu immer leistungsstärkeren Systemen, die auf ein baldiges Erscheinen der „G5“ – Systeme hoffen ließ.
2003 – Mac World Expo San Francisco
Kaum waren sieben Tage des neuen Jahres verstrichen präsentierte Apple wie in jedem Jahr auf der MacWorld Expo in San Francisco wieder ein Feuerwerk an neuen Produkten. Die Messe öffnete vom 07. bis zum 10. Januar ihre Pforten und wurde traditionsgemäß auch 2003 vom Apple Vorstandsvorsitzenden und Mitbegründer Steve Jobs eröffnet . Eine Live - Übertragung der Rede per Internet und Satellit fand auch diesmal statt. Mehr als 50.000 Personen in über 130 Ländern verfolgten dabei die Ansprache des Vorstandsvorsitzenden des Apple - Konzerns - sogar im Vatikan soll es laut Steve Jobs einen oder mehrere Zuschauer gegeben haben.
Jobs stellte in seiner Erröffnungsrede zu Beginn der MacWorld Expo wieder eine Vielzahl an neuen Produkten vor, darunter ein überarbeitetes „PowerBook G4“ mit 17“ – Flachbildschirm, sowie neue Software, wie „Final Cut Express“ für den ambitionierten Hobbyfilmer, den Internetbrowser „Safari“ und neue Versionen von „iMovie“, „iPhoto“ und „iDVD“, welche jetzt auch im Paket unter dem neuen Namen „iLife“ im Apple Store geordert werden konnten.
Wichtigstes Produkt aber war wohl für viele die einzige Hardwarevorstellung der Messe, das neue „PowerBook G4“. Darauf mussten die Zuhörer und Zuschauer jedoch wie sooft wieder einmal bis zum Schluß seiner Rede warten. Als erster Hersteller von tragbaren Computern überhaupt hatte Apple ab sofort ein Notebook mit integriertem 17 Zoll – Flachbildschirm im Programm. Auch verfügte das neue Modell über zwei neue Technologien: „Airport Extreme“ und „Firewire 800“, sowie integriertem „Blootooth“. Bei „Airport Extreme“ handelte es sich um eine neue Generation des Airport – Funknetzsystems. Dieses verfügte neuerdings über einen Datendurchsatz von bis zu 54 Mbit und basierte auf dem Standard IEEE 802.11g. Darüberhinaus war es voll abwärtskompatibel zu seinem Vorgänger.
Besonders für Anwender des digitalen Videoschnitts dürfte aber „FireWire 800“ interessant gewesen sein. Lange versprochen und jetzt endlich Wirklichkeit geworden verbaute Apple in den neuen „PowerBook“ – Modellen den neuen „FireWire“ – Standard mit bis zu 800 Mbit/s. Damit war die Schnittstelle fast doppelt so schnell wie USB 2.0 mit 480 Mbit/s.
Desweiteren wurde beim Topmodell nicht nur das Display vergrößert, sondern es auch von Grund auf überarbeitet. So spendierte Apple diesem jetzt zusätzlich einen Lichtsensor, der die Hintergrundbeleuchtung des Displays automatisch an die Umgebungshelligkeit anpasste. Außerdem aktivierte der Sensor bei Dunkelheit auch noch die Beleuchtung der Tastatur.
Neben dem neuen "Power Book G4" mit 17 Zoll - Flachbildschirm gesellten sich noch weitere, ebenfalls neue, aber günstigere Modelle mit 12, 1 Zoll - Flachbildschirm zur Produktlinie der „PowerBooks“. Das Topmodell war dabei nur 2, 6 Zentimeter dick und 3,1 kg leicht. Die Prozessorleistung betrug zwischen 867 Mhz und 1 Ghz und die neuen Rechner ließen sich nur noch per MacOS X booten. Als Grafikkarte kam bei allen Modellen eine „Geforce 420 Go“ mit 32 Mbyte bzw. beim 17“ – Modell eine „Geforce 440 Go“ mit 64 Mbyte von Nvidia zum Einsatz.
Für alle Profis hatte Jobs aber noch eine weitere erfreuliche Nachricht parat. Ab sofort sollte nämlich auch eine sogenannte „X11“ – Umgebung für MacOS X erhältlich sein. Diese sollte die Nutzung von „X11“ – basierenden Anwendungen unter dem Apple – Betriebssystem ermöglichen. Dabei handelte es sich aber lediglich um eine Ankündigung, ein genauer Veröffentlichungstermin stand noch nicht fest. „X11“ stellte eine grafische Benutzeroberfläche dar, die in der UNIX – Welt sehr verbreitet war. Die „X11“ – Umgebung sollte dabei vor allem den Datenaustausch zwischen den beiden Welten erheblich erleichtern.
Aber auch die neu vorgestellte Software für den semiprofessionellen- und den Heimanwenderbereich konnte sich sehen lassen. Als besondere Überraschung der Messe galt dabei die Vorstellung eines von Apple eigens konzipierten Webbrowsers durch Steve Jobs. Damit wollte man einen ersten Schritt in Richtung der geplanten Unabhängigkeit zu Microsoft demonstrieren. „Safari“, so der an MacOS X 10.2 „Jaguar“ angelehnte Name des WWW – Browsers war dabei gleich dreimal so schnell wie sein Kontrahent. Besonders in Sachen Benutzerkomfort und Seitendarstellung sollte „Safari“ neue Masstäbe setzen.
Ebenfalls gedacht hatte Apple diesmal an alle ambitionierten Hobbyfilmer. Denn ab sofort stand neben „iMovie“ auch eine abgespeckte und damit günstiger Version der Profischnittsoftware „Final Cut Pro“ für diese Zielgruppe zur Verfügung. „Final Cut Express“, so der Name der neuen Software, enthielt dabei alle grundlegenden Funktionen des digitalen Videoschnitts und zielte besonders auf kleine Unternehmen, Studenten, Lehrer, Schüler und eben Heimanwender. Die Oberfläche glich dabei derer von „Final Cut Pro“ und das Programm wurde speziell nur für das „DV24“ – Format optimiert. Die Software erlaubte neben der Vorschau von Effekten auch das Mischen von Audio in Echtzeit. Darüberhinaus konnten alle mit „Final Cut Express“ erzeugten Dateien auch in „Final Cut Pro“ importiert werden.
Neue Versionen gab es aber auch von den bekannten Programmen „iMovie“, „iDVD“ und „iPhoto“. Neben neuen Benutzeroberflächen arbeiteten alle Programme jetzt untereinander zusammen und verfügten über neue Effekte. Alle „i“ – Programme, also auch „iTunes“ konnten aber auch ab Datum der Messe zusätzlich als Komplettpaket, „iLife“ genannt, im Apple Store erworben werden. Mit „iLife“ unterstrich Apple die Bemühungen, den Mac zum idealen „digitalen Hub“ zu machen. „„iLife“ tut für unseren digitalen Lebensstil das, was Microsoft Office für das Büro ist“, so Steve Jobs.
Zum Schluß seiner Rede gab der Apple CEO noch jede Menge Statistik bekannt. So war der „iPod“ der bis dato meistverkaufte „mp3“ – Player in den USA. In Japan kam er sogar auf satte 42 Prozent Marktanteil. Insgesamt wurden seit seiner Markteinführung bis zum Zeitpunkt der Expo 600.000 Stück verkauft. Auch hatten sich bis dato mehr als 250.000 User für den kostenpflichtigen Internetdienst „.Mac“ entschieden.
Auch Drittherstellern präsentierten neben Apple ihre neue Software auf der MacWorld Expo in San Francisco. Darunter beispielsweise die Firma "DigiDesign" mit dem professionellen Audiobearbeitungsprogramm „Pro Tools“ in Version 6 – erstmals unter OS X einsetzbar.
Insgesamt betrachtet war die erste MacWorld Expo in 2003 also wieder als ein erfolgreicher Start von Apple in ein neues Jahr anzusehn. Für 2003 galt es Marktanteile zu festigen und Marktpositionen weiter auszubauen – der gelungene Start trug dabei schon jetzt zu einem positiven Gelingen dieser Zielsetzung bei und zeigte Fans und Fachpubikum das der kreative Geist und die Aufbruchsstimmung Apples noch lange nicht erloschen waren.
Neuausrichtung der MacWorld Expo in New York und Digitalvideostrategie
Am 26.03.2003 wurde von der IDG MacWorld Expo und Apple Computer in einer offiziellen Pressemitteilung die Neuausrichtung der MacWorld Expo in New York bekanntgegeben. Der Name der Messe sollte zukünftig „Create“ lauten und sich vorbehaltlich an Profis aus dem Kreativ – Bereich wenden.
Im gewohnten Zeitrahmen öffnete diese also von nun an für Gestaltende und andere Mac – Profis aus dem Bereich Design, Publishing, Video und Musik ihre Pforten. Auch Apple wollte weiterhin mit einem eigenen Stand vertreten sein. Lediglich die berühmte Eröffnungsrede durch den Apple Vorstandsvorsitzenden sollte es nicht mehr geben.
Erfreulicheres für die Mac – Gemeinde gab es kurze Zeit später auf der Broadcast Fachmesse NAB in Las Vegas zu bestaunen. So kündigte Apple dort am 07.04.2003 im Rahmen einer neuen Digitalvideostrategie gleich vier neue „High–End“ – Programme für den professionellen Sektor an. Dabei handelte es sich neben der lang erwarteten Version 4 von „Final Cut Pro“ auch um Version 2 von „DVD – Studio Pro“, sowie einer neuen Version des „Compositing“ – Tool „Shake“ und des Audiobearbeitungsprogramm „Logic“.
Die Videobearbeitungssoftware „Final Cut“ konnte dabei sogar mit bis zu 300 neuen Features aufwarten. Als Highlight waren vor allem die Funktionen „RT Extreme“, einer neuen Echtzeit – Architektur, eine anpassbare Benutzeroberfläche und eine Videobearbeitung mit vollen 32 Bit pro Kanal als Novum bei Produkten dieser Preisklasse anzusehn. Mit „Live-Type“ (Titler), „Soundtrack“ (Audio – Tool) und „Compressor“ („Encoding“ - Software) standen außerdem zusätzlich drei vollkommen neue Werkzeuge zur Verfügung.
Komplett neu in „Cocoa“ entwickelt wurde Version 2 der „DVD – Mastering“ – Software „DVD – Studio Pro“. Zu den neuen „Features“ zählten neben einer überarbeiteten Benutzeroberfläche die an „Final Cut“ angelehnt war, ein neuer Menü – Editor, sowie eine „Timeline“ – basierte Spurbearbeitung. Auch der „Drag & Drop“ – Support wurde verbessert. Zum Lieferumfang gehörte ebenfalls die Software „Compressor“, mit der sich Filme unter anderem im Stapelmodus und mit „2 – Pass – Encoding“, sowie „VBR“ („variable Bitrate“) in das für DVD – Video erforderliche Format „Mpeg-2“ konvertieren liesen. Dabei unterstützte der „Encoder“ die Möglichkeit der Echtzeitvorschau, die Implementierung von Wasserzeichen, sowie bis zu 30 hochwertige Filter und Effekte.
Durch die neue Digitalvideostrategie und die der Konkurrenz zu diesem Zeitpunkt und in dieser Preisklasse haushoch überlegenen neuen Softwareprodukte gelang Apple wieder ein Rundumschlag. Vor allem die Akzeptanz bei Medienprofis konnte der Computerhersteller dadurch mehr und mehr steigern und wurde so auch alteingesessenen, etablierten Firmen wie Avid immer gefährlicher.
Der Power Mac G5!
Pünktlich zur „World Wide Developer Conference“ in San Francisco, USA (23. - 27.06.2003), präsentierte Steve Jobs in seiner traditionellen Eröffnungsrede eine komplett neue, leistungsstarke Rechnergeneration, den Power Mac G5. Dieser basierte auf einer leistungsstarken 64-Bit CPU aus dem Hause IBM (Power PC 970) und galt somit bei seiner Vorstellung als schnellster Personalcomputer der Welt. Auch war Apple damit gleichzeitig der erste Hersteller, der einen 64- Bit Prozessor in für den Massenmarkt ausgelegte Rechner verbaute.
Geplant war zunächst den neuen Supercomputer in einer 1,6, 1,8 und Dual 2 Gigaherz – Variante Mitte August 2003 auszuliefern. Anders als beim Wechsel von G3 auf G4 – Systeme war der G5 eine komplette Neuentwicklung. Der Systembus beispielsweise wurde kräftig beschleunigt und arbeitete ab sofort mit der Hälfte des Prozessortaktes – also mit bis zu 1 Ghz beim Topmodell. Dabei bot er einen Datendurchsatz von bis zu 16 Gbit pro Sekunde. Neu waren auch drei PCI – X Schnittstellen. Zwei davon mit 100 Mhz / 64 Bit und eine mit 133 Mhz Taktung. Eine achtfach AGP – Schnittstelle, Serial – ATA, drei USB 2.0, eine Firewire 800, zwei Firewire 400 – Schnittstellen, sowie eine Unterstützung für „Airport“ – Extreme und „Bluetooth“ – Erweiterungskarten durften natürlich auch nicht fehlen.
Zudem verfügten die neuen Modelle alle über ein „Superdrive“ DVD – R/RW – Laufwerk mit vierfacher Geschwindigkeit. Auch das neue in gebürstetem, silbergrauem Titanium gefertigte Gehäuse wurde in Sachen Kühlung im Vergleich zu seinen Vorgängern verbessert. Vier unabhängige, kontrollierte thermale Zonen sorgten hier für die optimale Luftzirkulation. Und das gleich zweimal leiser als beim G4.
Der G5 – Prozessor basierte auf der Architektur des „Power4“ von IBM (gefertigt in New York in einer drei Milliarden Dollar teuren Fabrik) und war das Ergebnis einer neuen Partnerschaft zwischen Apple und IBM. Er konnte bestehende 32 – Bit Programme ohne Geschwindigkeitseinbussen ausführen, bot symmetrisches Multiprocessing, 512 kbyte Level-2 Zwischenspeicher, sowie eine speziell optimierte „Velocity“ – Vektoreinheit.
Ebenfalls zur „WWDC“ von Jobs vorgestellt wurde das neue Mac OS X in Version 10.3. „Panther“, so der neue Name des Betriebssystems sollte über hundert neue Funktionen verfügen und in einer 32 und 64 – bit Variante auf den Markt kommen. Auch ein neuer „Finder“ mit sogenannten „Etiketten“ (zum markieren wichtiger Objekte) und einer schnellen Suchfunktion, sowie der Fenstermanager „Expose“ sollten das neue Betriebssystem schmücken. Die Markteinführung war für Ende 2003 geplant.
Mit dem neuen Power Mac G5 war Apple quasi von heute auf morgen ein gewaltiger Schlag in Punkto Rechenpower gegen die komplette restliche IT – Welt gelungen. Und damit auch die Rückkehr der Marke Apple an die Spitze der bis dato erhältlichen PC - Systeme. Der Name „Power Mac“ war also wieder Programm.
Quellen:
Apple - History.com, Virtuelles Coputermuseum, macnews, macgadget und diverse andere Quellen im WWW.