History

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Hier also, in verkürzter Form und aus dem Internet recherchiert, die Entwicklungsgeschichte der Firma Apple und des Macintosh.
Neue G4 Macs MP und der Power Macintosh "Cube"
Zur "MacWorld Expo" am 19.07.2000 in New York stellte Steve Jobs in seiner Eröffnungsrede, übrigens wieder einmal zur völligen Überraschung des anwesenden Fachpublikums, eine neue Generation von G4 - Rechnern, neue iMacs, eine neue Tastatur und optische Maus, sowie den Power Macintosh G4 "Cube" vor. Bei letzterem handelte es sich um einen komplett neu konzipierten Rechner , bei dem Apple abermals sein Talent unter Beweis stellte einen "must have" Rechner bestehend aus einer gelungenen Mischung von Design und Spitzentechnologie auf den Markt zu bringen.
Die Präsentation wurde, wie in solchen Fällen immer und Apple - typisch, bis zur letzten Minute geheimgehalten. Allerdings diesmal nur fast. Denn das Vorhaben wäre fast gescheitert, da der Haus-und Hoflieferant in Sachen Grafikhardware, ATI, kurz vor der Messe einen neuen Grafikchip ("Radeon") vorstellte und in Prospekten bereits damit warb, das dieser in der neuen Rechnergeneration zu finden sei. Steve Jobs war daraufhin so verärgert, das er ATI komplett aus der "MacWorld Expo" verbannte und auch der neue Chip vorerst nicht zum Einsatz kam. Übertragen wurde die Ansprache und Präsentation im übrigen zum erstenmal als Quicktime - Streaming im Internet - auch in TV - Qualität mit 1 Mbps.:-) für Besitzer von Kabel-, DSL-, oder T1 - Verbindungen.
Die neue Generation von Power Macintosh G4 Rechner bestand aus einem Einsteigermodel mit 400Mhz CPU und zwei neuen Mehrprozessorrechnern mit jeweils zwei 450 oder 500Mhz Power PC Prozessoren. Damit konnte Apple die schon seit langem klaffende Lücke zur PC-Welt im Bezug auf "1 Ghz" - Rechner endlich schließen, da zu diesem Zeitpunkt noch kein G4 Chip in der Lage war mehr als 500 Mhz Leistung zu erbringen. Aber in naher Zukunft soll ja der (langerwartete) G4+ (oder G5?) auch dieses Manko beseitigen:-)). Bis auf die serienmäßig installierte 1000 Mbit Ethernetkarte blieb die Hardwarekonfiguration zu den G4`s der ersten Generation erhalten.
Auch vom iMAC - Lager gab es neues zu berichten. Neben neuen Gehäusefarben ("Snow", "Indigo", "Ruby" und "Grape") wurde auch die technische Ausstatung zu den Vorgängermodellen verbessert. Der Preis der Rechner wurde dabei ebenfalls gesenkt. Im kleinsten Modell werkelte ab sofort ein 350 Mhz Power PC G3, im iMac DV (+) eine 400 Mhz G3 CPU und im iMac Special Edition verrichtete eine 500 Mhz G3 CPU ihren Dienst. Ansonsten besaßen, bis auf das kleinste Modell, alle Rechner 2 "Firewire" und "USB" - Schnittstellen, ein internes 56k Modem, sowie ein DVD - Laufwerk und variierten lediglich in der Größe des Atbeitsspeichers, der Festplatte und natürlich Farbe.
Zu den bisherigen Modellen wurde schließlich noch ein vollkommen neu designeter "Kompakt- MAC" präsentiert. Der sogenannte Power Macintosh G4 "Cube". Der Rechner hatte lediglich einen Durchmesser von nur 8 Zoll und war in einem durchsichtigen, kompakten Gehäuse untergebracht - somit nur etwa einviertel so groß wie ein Power Macintosh G4. Zur technischen Ausstattung gehörte ein mit 450 Mhz getakteter G4 - Prozessor, 64 Mbyte Arbeitsspeicher, eine 20 Gbyte große Festplatte, ein DVD - Laufwerk, zwei "Firewire" und "USB" - Anschlüsse, ein internes 56k Modem, sowie eine RAGE 128 PRO - Grafikkarte mit 16 Mbyte Arbeitsspeicher. PCI - Schnittstellen waren nicht vorhanden. Auch kam der Rechner, wie der iMAC, ohne Lüfter aus. Experten sahen in dem neuen MAC jedoch aufgrund seines hohen Preises lediglich eine Abrundung der G4 - Linie. Auch war unklar, welche Zielgruppe mit diesem Rechner angesprochen werden sollte.
Lang herbeigesehnt und jetzt endlich Wirklichkeit geworden war die Präsentation einer neuen, vor allem größeren Tastatur im Acrylgehäuse mit integriertem "USB" - Hub, sowie speziellen Tasten zum Auswurf von DVD´s oder CD´s, zum Einstellen der Lautstärke und zur Navigation in Dokumenten. Ebenfalls vorgestellt wurde eine neue optischen Maus deren technische Merkmale besonders interessant waren. So ließ sich diese auf fast jeder Oberfläche einsetzen und besaß keinerlei Tasten. Stattdessen fungierte die gesamte Mausoberfläche als großer sensorgesteuerter Mausknopf.
Apple setzte auch auf dieser "MacWorld Expo" wieder einen Meilenstein im Design von Spitzentechnologie und konnte sich dank Steve Jobs und dessen innovativen Strategien immer mehr zu einem profitträchtigen Unternehmen entwickeln und weiter am Markt festigen.
Hochpreispolitik und Megahertzproblematik
Nach einem erwirtschafteten Gewinn von 170 Millionen US - Dollar im dritten Quartal 2000 und einer erfolgreich zuende gegangenen "Macworld Expo" war man bei Apple mehr als zuversichtlich den Gewinn auch im vierten Quartal halten, wenn nicht sogar steigern zu können. Immerhin sprachen Zahlen wie 1,12 Millionen verkaufte Macs, darin enthalten alleine 570.000 I-Macs, in nur einem Quartal und 7,98 Milliarden US-Dollar Umsatz für sich.
Allerdings wurde sehr schnell klar, das man sich mit dieser verfrühten Euphorie ziemlich verkalkuliert hatte. Schuld daran war wohl zum einen Motorolas Problematik schnellere PowerPC G4 - Prozessoren (G4+) fertigen zu können und zum anderen das Problem mit einem am Markt vorbeikonzepierten Power Mac G4 "Cube". Für viele Anwender war der Rechner schlichtweg zu teuer und zu wenig erweiterbar. Hinzu kam noch das der reguläre Power Mac G4 in der Standardkonfiguration erheblich billiger zu bekommen war. Da half es auch nichts, von seiten Apples, den Preis von knapp 4700 DM auf 4200 DM zu senken. Die Folge war vorhersehbar: Hohe Lagerbestände und Umsatzeinbußen.
Die Umsätze stagnierten aber plötzlich auch in den anderen Bereichen. Während im PC Lager bereits Rechner mit 800 Mhz und mehr erhältlich waren, blieb im Macintosh Lager die Megahertz - Uhr bei 500 stehen. Trotz der fast doppelten Leistung im Vergleich zur Pentium CPU blieb Apple auf einem Großteil seiner Rechner sitzen, da die breite Masse die Leistung eines Computers in erster Linie und nach wie vor nach der Taktfrequenz beurteilte. Da halfen auch die Multiprozessorrechner nichts.
Laut Motorola wären mit dem herkömmlichen Design der G4-CPUs nur schwerlich höhere Taktraten realisierbar gewesen, aber man wollte dennoch zur "Macworld Expo" im Januar 2001 mit Hochdruck daran arbeiten und schnellere G4 - CPU`s anbieten. Lediglich IBM vermeldete, das es gelungen sei G3 Prozessoren mit Taktraten von mehr als 700 Mhz kurzfristig produzieren zu können. Gerüchte um einen Rückschritt zur G3-Architektur seitens Apple wurden laut. Um der Misere zu entgehen wurde auch über einen Wechsel in der Prozessorwelt mit Einführung von Mac OS X nachgedacht. AMD wurde hierbei besonders in Erwägung gezogen.
Nichts desto trotz mußte Apple im vierten Quartal einen Verlust von 275 Millionen US-Dollar bekanntgeben. Darüberhinaus sank der Wert der Apple Aktie auf unter 17 US-Dollar. Ob Steve Jobs und seine Mannschaft bei Apple die Probleme richtig erkannt und die richtige Strategie gewählt hatten, sollte aber erst die im Januar 2001 stattfindende "Macworld Expo" zeigen.
Rettungsanker Macworld Expo 2001
Es schien tatsächlich so, als ob Apple aus den Fehlern des vergangenen Quartals gelernt hätte. Denn Steve Jobs überraschte auf der am 09. Januar 2001 in San Francisco stattfindenden "Macworld Expo" das anwesende Fachpublikum mit neuen innovativen Produkten, sowie einer in vielen Bereichen verbesserten Produktpalette. Die gesamte Eröffnungsrede der "Keynote" wurde wieder Live per Quicktime - streaming, diesmal mit mehr als 3Gb/sec Datentransfer, weltweit im Internet ausgestrahlt.
Highlights waren vor allem das für den 24. März 2001 angekündigte Mac OS X, ein komplett überarbeiteter Power Mac G4 und das brandneue Power Book G4. Vorgestellt wurden außerdem die Multimedia - Applikationen iTunes und iDVD.
Das neue Betriebssystem, diesmal mit der Versionsnummer X, sollte zeitgleich in mehreren Sprachen und zu einem Preis von knapp 129 US - Dollar in den Handel kommen. Bis zum Zeitpunkt der "Macworld Expo" hätte sich die Beta von Mac OS X mehr als 100.000 mal verkauft und Apple mehr als 75.000 Rückmeldungen erhalten, so Jobs in seiner Eröffnungsrede. Positiv aufgefallen sind vor allem eine höhere Stabilität, ein neues Iconsystem, eine "Dock-Bar" als Ersatz für den altgedienten Klickstarter, Speicherschutz, sowie echtes Präemptives Multitasking. Die besonders bei Filmproduzenten beliebte 3D - Applikation "Maya" wurde ebenfalls erstmals für Mac OS X gezeigt und für April 2001 angekündigt. Zur Messe sagten desweiteren bereits mehr als 400 Hersteller zu, mehr als 1200 Applikationen für das neue System entwickeln zu wollen.
Vollkommen unerwartet war für viele die Ankündigung eines komplett überarbeiteten Power Mac G4 mit sage und schreibe bis zu 733 Mhz. Am Gehäuse wurden dabei keine Änderungen vorgenommen. Im Inneren tat sich dafürumso mehr. Es handelte sich dabei um eine komplette Neuentwicklung der G4-Serie. Die Hauptplatine bot jetzt einen Systembus von 133 Mhz und ließ damit den Einsatz von Hochgeschwindigkeitsspeichermodulen nach dem PC 133 SDRAM - Standard zu. Außerdem spendierte Apple den neuen Rechnern 4 64 Bit breite und mit 66 Mhz getaktete PCI - Schnittstellen. Die Grafikkarte, wahlweise von der Marke nVidia GeForce 2MX mit 32 Mb Speicher oder ATI Radeon, fand diesmal in einem AGP - Steckplatz mit vierfacher Geschwindigkeit Platz.
Die Dualprozessorrechner wurden seitens Apple komplett gestrichen, stattdessen gab es Konfigurationen mit G4-Prozessoren mit 466, 533, 667 und 733 Mhz. Bei den ersten beiden Modellen handelte es sich noch um den PowerPC G4 7400 - Prozessor. Bei den letzteren um den neuen, wesentlich leistungsstärkeren G4 plus. Alle Rechner wurden darüberhinaus serienmäßig mit CD-RW - Laufwerk ausgerüstet, das Flaggschiff mit 733 Mhz verfügte sogar über eine Kombination aus CD-RW und DVD - R Brenner aus dem Hause Pioneer/Apple. Auch eine 1000 Mbit Ethernet - Schnittstelle, 2 USB und Firewire - Anschlüsse, sowie ein integriertes 56k - Modem fehlten nicht. Ein Steckplatz für eine Airport - Karte war ebenfalls vorhanden. Als besondere Neuheit war zudem ein neues Audiosystem anzusehn, mit integriertem 10 Watt - Verstärker - ebenfalls serienmäßig.
"iTunes" stellte eine speziel für MP3 - Dateien entwickelte Technologie dar. Sie sollte extrem einfach zu bedienen und nicht nur zum Abspielen von MP3 - Files gedacht sein. Vielmehr war auch das Umwandeln von Musikstücken in das Fileformat möglich, sowie eine leistungsfähige Verwaltungsfunktion mit Such- und Sortierfunktion und einem integrierten Internetradio. Das Programm wurde kostenlos zum Download angeboten.
"iDVD" wurde speziel für die vereinfachte Erstellung von DVD - R Datenträgern entwickelt. Das Programm setzte dabei massiv auf die Velocity - engine des G4 - Prozessors, die den Kodierungsvorgang, welcher normalerweise 25 mal so lange dauert, wie der Abspielvorgang, auf die doppelte Arbeitszeit reduzierte. iDVD wurde mit dem Power Mac G4 733Mhz kostenlos ausgeliefert. Bei allen anderen Rechnern gehörte iMovie nach wie vor zur Standardbeigabe.
Als besonderes Highlight war wohl die Präsentation des neuen Power Book G4 anzusehn. Es bot einen G4 - Prozessor mit 500 Mhz, ein eingebautes DVD - Laufwerk, einen 15,2 Zoll Bildschirm, sowie Batterien mit einer Betriebszeit von bis zu fünf Stunden. Das Gehäuse wurde komplett überarbeitet, bestand aus Titan, und wog nur 5,3 Pfund, bei 1 Zoll Dicke.
Insgesamt betrachtet war auf der "MacWorld Expo 2001" eine Art Aufbruchstimmung seitens Apple zu beobachten. Neue Produkte, eine optimierte Produktpalette und die verstärkte Berücksichtigung von Kundenwünschen sollten das Unternehmen aus der Misere des vergangenen Quartals führen. Nur Schade das dabei das iMac - Lager und der G4-Cube nicht mit einbezogen wurden. Ob die Endverbraucher von den Innovationen Gebrauch machen und Steve Jobs mit der neu gesetzten Strategie sich auf dem richtigen Weg befand , wird die Zukunft zeigen. Wünschenswert wäre es ja.
Neue iMacs und Cube - Modelle
Nachdem die iMac-Linie und die Cube - Modelle in New York vernachlässigt wurden, erhielten sie auf der am 22.02.2001 stattfindenden "Macworld Expo" in Tokio ein "Update". Die wohl wichtigste Neuerung betraf dabei die iMac - Linie die ab sofort über G3 - Prozessoren mit bis zu 600 Mhz und in einigen Konfigurationen über einen integrierten CD-Brenner verfügte. Auch zwei neue Farben, "Flower Power" und "Blue Dalmatian", waren für die "All in One" - Macs erhältlich. Ebenfalls vorgestellt wurden neue Cube - Modelle, die neue NVidia - Grafikkarte "GForce 3", welche aus 57 Millionen Transistoren bestand und 76 Gigaflops bot, sowie ein Update der von Apple im Januar vorgestellten MP3 - Software "iTunes". Zahlreiche Preissenkungen für alle Macintosh - Modelle traten ebenfalls mit der Messe in Kraft. Lediglich neue iBooks suchte man vergebens. Alles in allem lief die Messe aber eher unspektakulär ab und kam ohne großartige Überraschungen aus.
5 Millionen verkaufte iMacs und Rückkehr in die Gwinnzone
Für reichlich Diskussionsstoff und Spekulationen sorgte dafür kurz vor Börsenschluss die Bekanntgabe der Abschlusszahlen für das zweite Quartal 2001. Man hoffte branchenintern nach dem Quartalsverlust von 195 Mio. US-Dollar des ersten Quartals, Apple wieder etwas rosigeren Zeiten entgegenzusehen. Den Sprung in die schwarzen Zahlen wollten renomierte Analysten, darunter auch Brokeragenturen, wie Solomom Smith Barney, dem Unternehmen allerdings nicht prophezeien. Durch die guten Verkäufe des Powerbook Titanium und des margenstarken Mac OS X sprach man lediglich von einer voraussichtlichen Erholung der Apple - Aktie. Ergebnismindernd würde sich vor allem auswirken, das Apple weiterhin mit hohen Lagerbeständen und einem schlechten Abverkauf der anderen Produkte zu kämpfen habe, so die Kritiker. Uneinigkeit herrschte auch, ob die von Steve Jobs auf den letzten beiden Conference Calls als Stolperstein angeführte Markteinführung von Mac OS X den Konsumaufschub diesmal stoppen würde. Man vermutete damals das viele Kunden bis zur Markteinführung neuer Hardware, voraussichtlich im Juli 2001 zur nächsten MacWorld Expo, eher in abwartender Haltung wären.
Überraschenderweise kam es dann doch anders als angenommen. Im zweiten fiskalen Quartal schloss die Firma am 31.03.2001 mit 43 Mio. US-Dollar Gewinn ab, was etwas 12 Cent pro Aktie entsprach. Erwartet wurden maximal 6 Cent pro Aktie. Darin enthalten waren Erlöse von 89 Mio. US-Dollar durch den Verkauf von rund 23 Mio. Aktien des Prozessorherstellers ARM und Abschreibungskosten in Höhe von von 86 Mio. US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr fiel dies zwar niedriger aus, da Apple damals 233 Mio. Dollar Gewinn, bzw. 64 Cent pro Aktie hatte, dafür konnte man aber im Vergleich zum ersten Quartal diesen Jahres kräftig aufholen.
Der Gesamtumsatz betrug jedenfalls 1, 43 Milliarden US-Dollar, etwa 26% niedriger als im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 1,94 Milliarden US-Dollar. Insgesamt verkaufte Apple im 2. Quartal 2001 751.000 Macintosh Modelle. Chief Financiel Officer Fred Anderson sagte bereits steigende Gewinne und Verkäufe für die Folgequartale voraus. So wollte Apple in der zweiten Hälfte des Fiskaljahres, wohl aufgrund von Mac OS X und angekündigter neuer Hardware, zwischen 3, 2 und 3, 4 Millarden Dollar Umsatz erzielen. Die hohen Lagerbestände konnten, entgegen den Erwartungen, größtenteils von 5, 5 Wochen auf 4 Wochen reduziert werden, was wohl auch zum positiven Gesamtergebnis beitrug. Auch der durchschlagende Erfolg des neuen Power Books G4, das bis zu diesem Zeitpunkt bereits 115.000 Mal verkauft wurde, tat sein übriges, so Anderson.
Soviel zu den Umsätzen. Am 19. April 2001 wurde durch Apple die Auslieferung des fünfmillionsten iMacs seit der Markteinführung im Jahre 1998 bekanntgegeben. Der Einsteigerrechner, dessen Entwicklung noch unter dem Jobs-Vorgänger Gilbert Amelio begann, hatte die IT-Branche nachhaltig verändert. Sein Aussehen wurde nicht nur von vielen Herstellern kopiert, er sorgte auch dafür, daß Farbe in die bis dahin triste Rechnerwelt einzog. Als erster Heimrechner, verfügte er serienmäßig über USB und FireWire Schnittstellen und war für den kabellosen Netzwerkbetrieb ausgelegt. Durch den iMac konnte der Mac-Hersteller nach einer langen Durststrecke 1999 erstmals seinen Marktanteil wieder steigern und die Grundlage für ein künftiges Wachstum schaffen. Steve Jobs fügte dazu hinzu "Ich freue mich darauf, in wenigen Jahren den zehnmillionsten iMac auszuliefern". Fast zeitgleich wurde allerdings der Power Mac G4/667 Mhz aus dem Programm genommen. Gründe hierfür waren bis dato nicht bekannt. Es wurde jedoch vermutet, das Lieferschwierigkeiten des neuen G4 - Chips seitens Motorola dafür verantwortlich wären.
Neue IBooks
Am 01.Mai 2001 bestätigten sich zudem Gerüchte um neue, überarbeitete Modelle des Consumer - Notebooks aus dem Hause Apple. In völliger Abkehr vom bisherigen Design stellte der Computerhersteller aus Cupertino/Kalifornien auf einer Pressekonferenz die neuen "IBooks" der Öffentlichkeit vor. Der "kleine Bruder" des "Powerbook G4 Titanium" war mit nur 2,2 Kilogramm nicht nur wesentlich leichter, sondern einer verringerten Bauhöhe von nur 3,4 cm auch erheblich dünner als die Vorgängermodelle.
Das Gehäuse wurde dabei an das Design des "großen Bruders" angelehnt, präsentierte sich in schneeweiß, war jedoch nicht aus Titan gefertigt. In allen Varianten kam ein mit 500Mhz getakteter G3 Prozessor zum Einsatz. Der Systembus arbeitete weiterhin mit 66Mhz. Unverändert blieb auch die Größe des Flachbildschirmes. Das 12,1" große Display bot aber diesmal, dank integrierter ATI Rage128 Mobility, eine Auflösung von 1024 x 768 Pixel in Millionen von Farben - im Gegensatz zu 800 x 600 Pixel der bisherigen Modelle.
Serienmäßig verfügten die neuen "IBooks" zusätzlich über ein integriertes 56k - Modem, zwei USB - Schnittstellen, einen Firewire - Anschluss und eine 100Mbit - Ethernet - Verbindung. Auch konnte man zwischen einem CD-ROM, einem CD-RW oder einem DVD - ROM - Laufwerk wählen. Gespart wurde lediglich am Arbeitsspeicher und der Festplattengröße. Im Auslieferungszustand war, neben zahlreichen Programmen und Spielen, Mac OS 9.1 vorinstalliert enthalten.
Eigene Ladenkette und Entwicklerkonferenz in San Jose, Kalifornien
Mit riesigem Ansturm und Ausschreitungen fast wie bei einem Rockkonzert wurde am 18.05.2001 die Eröffnung der ersten beiden eigenständigen Apple – Ladenketten in den US-Städten McLean und Glendale durch zahlreiche Fans  gefeiert.
Bereits sechs Stunden vor der offiziellen Eröffnung  bildeten sich vor den Läden Schlangen, die im Laufe des Tages auf jeweils mehr als 500 Menschen anwuchsen. Mit lautstarken Apple! Apple! Apple! – Rufen wurde dann schließlich um exact 10 Uhr Ortszeit die Öffnung der Eingangstür von der Menge bejubelt. Der Andrang vor und in den Läden hielt bis zur Schließung der Filialen an. Bereits in den ersten fünf Minuten soll Apple, Berichten zufolge, bereits die ersten fünf iBooks verkauft haben. 
Laut Apples Plänen sollten 25 Ladengeschäfte in den besten Einkaufslagen der wichtigsten Metropolen der USA allein 2001 entstehen. Steve Jobs sah darin einen Weg die Sichtbarkeit der Marke zu verbessern und dadurch den Marktanteil der Firma zu erhöhen.
Viele Börsenanalysten standen dem allerdings äußerst skeptisch gegenüber, da bereits der PC-Direktversender „Gateway“ mit einem ähnlichen Konzept, den sogenannten „Country-Shops“, vor einiger Zeit gescheitert war.  Sie bezweifelten außerdem, das die modern und pompös eingerichteten Läden ihre Kosten im Bezug auf Miete etc. decken würden. Aber zumindest der Anfang schien vielversprechend, so das man sich zu diesem Zeitpunkt darüber noch keine ernsthaften Gedanken machte.
Genauso vielversprechend und spannend gestaltete sich die diesjährige Apple-Entwicklerkonferenz am 20.05.2001 in San Jose/Kalifornien. Steve Jobs startete um 19 Uhr (MEZ) die Veranstaltung wie gewohnt mit einer Eröffnungsrede, die allerdings diesmal nicht per Internet oder Satellit ausgestrahlt wurde.
Als besonderes Highlight wurden 2 neue Power Macintosh G4 Server Modelle und die weiterentwickelte Version 2.0 des Serverbetriebssystems Mac OS X Server vorgestellt. Letzteres konnte  in der Standardausführung bis zu zehn Klienten verwalten und basierte in der neuen Version auf der Darwin-Technik von Mac OS X.
Zusätzlich bot es jedoch weiterführende Administrationswerkzeuge und Funktionen, wie zum Beispiel die Unterstützung von fast jedem Serverdienst, zb. Mailserver (POP3, IMAPv4..), Fileserver (Apple Talk, SMB/Samba...) etc., und Tools wie dem neuen WebObjects 5 und Quicktime Streaming Server 3.0. Alle Services waren weiterhin GUI – basierend und präsentierten sich im neuen Aqua – Look.
Mac OS X Server galt außerdem als eines der wenigen Serverbetriebssysteme, das Multiprozessorsysteme, Protected Memory, sowie alle anderen guten Unix – Eigenschaften auf Hardware mit Gigabit-Ethernet unterstützte, gleichzeitig aber für alle Dienste eigene Tools zur Konfiguration über die Benutzeroberfläche mitbrachte.
Die neuen Power Macintosh G4 Server – Modelle wurden durch Jobs auf der Entwicklerkonferenz in zwei Ausführungen dem anwesenden Fachpublikum präsentiert. Zum einen mit einem 533 Mhz G4 – Prozessor, 256Mb Ram, 1 Gbit Ethernet, Mac OS X Server unlimited und 60 GB ATA – Platte – zum anderen in der gleichen Ausstattung als Dualprozessorrechner mit zusätzlicher 4fach 10/100 Ethernetkarte.
Aus der Produktpalette komplett gestrichen wurden die altgedienten 17“ Röhren-Monitore aus der Studio-Display – Serie. Stattdessen wurde ein neues 17“  TFT – Display mit 1280 x 1024 der Öffentlichkeit vorgestellt. Zudem senkte man den Preis für das 15“ TFT Display aus gleicher Produktion. Und über ein neues Cinema – Display und neue iMacs, ebenfalls mit Flachbildschirmen, wahrscheinlich zur  MacWorld Expo  im Juli , verdichteten sich bereits die Gerüchte.
Zusätzlich gab Steve Jobs bekannt, das das neue Betriebssystem Mac OS X ab sofort, neben Mac OS 9.1, vorinstalliert auf allen neuen Macintosh – Modellen zu finden sei. Ursprünglich wäre dieser Schritt erst zwei Monaten später geplant gewesen, aber aufgrund der Tatsache, das das neue System bei seiner Vorstellung am 24.03.2001 und bei den Anwendern so gut angekommen sei, habe man sich dazu entschlossen, das System schon jetzt standardmäßig vorzuinstallieren, so Jobs. Booten sollten die Rechner aber nach wie vor mit Mac OS 9.1. Der Anwender hätte dann die Möglichkeit per Kontrollfeld den Rechner zu veranlassen auf das neue System zu wechseln.
Experten gingen allerdings davon aus, das Apple diese Maßnahme ergriffen hatte, um die Rechnerverkäufe anzukurbeln und die Portierung von neuer Software auf Mac OS X zu beschleunigen.
Bildungssektor USA
Ein hart umkämpftes Pflaster stellt für viele Firmen, darunter auch Apple, der Bildungsmarkt in den USA dar. In Chigaco findet deshalb jährlich die "National Educational Computing Conference" ("NEC") statt, bei der sich die führenden Köpfe verschiedenster Computerfirmen Beachtung und Marktanteile in diesem Sektor erkämpfen wollen. Diese nationale Konferenz bringt Lehrer, Dozenten und andere Schulangehörige alljährlich zusammen, um diesen einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand der Elektronikindustrie zu ermöglichen.
Eine gute Gelegenheit also für Apple, sich dort zu präsentieren. Aus diesem Grunde hielt auch am 28.06.2001 Steve Jobs eine Eröffnungspräsentation auf der "NEC" ab. Der ansonsten mit anwesende Vorstandsvorsitzende Michael Dell, vom gleichnamigen Computerhersteller, fehlte allerdings diesmal. Für viele Mac - User und auch für Apple mit Sicherheit kein großer Verlust, denn jener verstand es in der Vergangenheit immer wieder, dem Vorzeigeunternehmen aus Cupertino in seinen Reden ein baldiges Ende zu prophezeien und somit die Marktführerschaft für Dell zu beanspruchen.
Die heimliche Hoffnung vieler Mac - User, das Apple - Chef Jobs neue Produkte vorstellen würde, wie neue TFT - iMacs, wurde jedoch nicht erfüllt. Statt dessen konzentrierte sich Steve Jobs in seiner Keynote auf bestende Zugpferde seines Unternehmens, wie z.B. das neue iBook. Er lobte den Mac vor allem als "digitale Schnittstelle" für verschiedene Geräte, wie Digitalkameras oder DVD - Brenner. Auch erwähnte er in diesem Zusammenhang das fortschrittliche und einfache Zusammenspiel von verschiedenen Softwarelösungen aus eigenem Haus, wie iMovie oder iDVD, mit den angeschlossenen Komponenten.
Ein weiterer Hauptpunkt der Rede stellte das Schüler- und Lehrerinformationssystem "Power School" dar, das von Apple gegen Aktienkapital erworben wurde. Das Web - basierte Informationssystem für Lehrer und Schüler aus dem Bereich der sogenannten "K-12 Education" versorgte bis zum Verkauf an Apple etwa 2000 Schulen in den gesamten USA mit Informationen. Die auf WebObjects aufbauenden Applikationen des Systems von "Power School" verwaltete Schülerdaten, wie Noten, Hausaufgaben, sowie verschiedene Statistiken.
Laut Jobs wären bis zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 600 Schulen dazugekommen. Auch Lösungen, wie das "iBook Mobile Wireless Lab", ermöglicht durch die drahtlose Verbindung mittels Airport - Schnittstelle in das Internet, fanden große Beachtung. Insgesamt betrachtet konnte Apple Computer auf der "NEC" äußerst positive Resonanz im anwesenden Fachpublikum verzeichnen. Einer Zurückeroberung von Marktanteilen im Bildunssektor der USA stand somit also nichts mehr im Wege.
Und die Anstrengungen wurden belohnt. Laut einer am 09.07.2001 veröffentlichten Untersuchung des auf das Schulwesen spezialisierten Marktforschungsinstitutes "Quality Education Data" (QED) konnte Apple sich in den USA wieder an die Spitze der Bildungsbranche katapultieren und den Konkurenten Dell überholen. Nach den Auswertungen von QED wurden im Zeitraum von Mai bis Juni 2001 etwa drei Millionen Geräte von Apple und nur 1, 5 Mio. Computersysteme von DELL in den öffentlichen Schulen der USA installiert. Außerdem war die Anschaffung von einer weiteren halben Million Macs im Gegensatz von nur 300.000 neuer Dell - Geräte für das US-Schulwesen in Planung.
Zum großen Erfolg trugen wohl vor allem das aktuelle iBook (23.000 wurden allein an einen Schulbezirk im Bundesstaat Virginia abgesetzt), die Air-Port - Technologie und darauf basierende Produkte von Apple im Education - Sektor bei. Eine Ausweitung des Erfolgs auf den Rest der Welt schien allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht denkbar, da Apple es in vielen Dingen versäumt hatte entsprechende Marketingkampagnen diesbezüglich in den einzelnen Ländern, dazu gehörte auch Deutschland, einzuleiten. Dadurch konnte das Unternehmen aus Cupertino dort gegenüber der PC-Industrie nach wie vor nur erschreckend geringe Marktanteile vorweisen und schien somit für den Bildungssektor außerhalb der USA nicht als Alternative in Betracht zu kommen.
Positives Quartalsergebnis und MacworldExpo New York
Am 18. Juli 2001 wurden von Apple die Umsätze für das dritte Quartal 2001 bekanntgegeben. Insgesamt konnte dabei ein Gewinn von 61 Millionen US-Dollar für den Computerhersteller ausgewiesen werden, das entsprach pro Aktie etwa 17 cent.
Das Ergebnis enthielt einen Anteil von 7 Millionen US-Dollar aus Investitionsgewinnen, die allerdings von dem Aufkauf des Unternehmens „Powerschool, Inc.“ und anderen getätigten Investitionen wieder neutralisiert wurden. Der Gesamtumsatz betrug 1,475 Milliarden US – Dollar, von dem wiederum 44% aus internationalen Verkäufen stammen sollten. Im Vergleich zum vergangen Jahr fiel das Ergebnis damit äußerst positiv aus.
Fred Anderson gab als Grund für das gute Quartal das starke Wachstum von Apple im Education - Markt an. Allein der iMac hätte sich in diesem Marktsegment mehr als 182.000 mal verkauft, so Apple. Auch Frank Steinhoff, zu diesem Zeitpunkt Geschäftsführer von Apple Deutschland, äußerte sich positiv zu den Quartalszahlen. Er gab zu erkennen, das das letzte Quartal sich auch für Apple Deutschland positiv darstellte und die deutschen Verbraucher sehr stark auf mobile Geräte setzten. Neben dem „Power Mac G4“ wäre somit auch das Einsteiger Notebook „iBook“ ein Renner gewesen.
Soviel aber zu den Quartalszahlen. Das eigentliche Highlight des Monat Juli 2001 stellte wie in jedem Jahr die „MacWorld Expo“ in New York dar. In gewohnter Manier präsentierte Steve Jobs in einer zweistündigen Präsentation die neuen Produkte aus dem Hause Apple. Übertragen wurden die Eröffnungsrede und Produktvorstellungen wieder per Satellit - live als Quicktime – Streaming.
Überraschende Neuheiten gab es allerdings nicht zu bewundern. Herausragende Highlights waren lediglich, neben der Vorstellung zahlreicher neuer und angepasster Programme für Apples neues Betriebssystem „OS X“, eine überarbeitete „Power Mac G4 – Linie“ und eine nur in Punkto Geschwindigkeit aufgewertete „iMac“ - Produktpalette.
Anders als beim Einsteigerrechner und Homecomputer „iMac“ spendierte man dem „Power Mac G4“ diesmal ein neues Gehäuse – komplett in Silber. Bis auf wenigen Modifakationen änderte sich daran aber nichts grundlegendes. Die Hauptplatine und damit auch der Systembus von 133 Mhz blieben unverändert. Lediglich die Prozessorgeschwindigkeit wurde auf bis zu 867 Mhz angehoben und Dualprozessormacs gehörten ab sofort wieder zur Produktpalette. Vier PCI – Steckplätze, 1 AGP – Slot, zwei USB und Firewire – Anschlüsse, sowie eine GeForce 2MMX – Grafikkarte blieben ebenfalls als unveränderte Grundausstattung zu den bisherigen „High-End“ - Modellen erhalten.
Für Erweiterungen standen zwei 3,5“ – Laufwerkschächte, die sich lediglich etwas in der Form vom Vorgängergehäuse unterschieden, zur Verfügung. Ein Steckplatz für eine „Air-Port“ - Karte und ein eingebautes 56k – Modem, von ISDN nach wie vor keine Spur, gehörten zudem zum Lieferumfang der Topmodelle.
Als besonderes Highlight verfügte der Dualprozessor – Mac über die Möglichkeit zwei Bildschirme gleichzeitig anschließen zu können. Diese Option erwies sich vor allem beim Arbeiten mit „Final Cut 2“ von Vorteil, da es eine zweite Grafikkarte überflüssig machte. Zudem war das „Super-Drive“, eine Mischung aus CD-RW und DVD-R Laufwerk ab sofort in zwei Modellen der Profilinie zu finden.
Laut Apple bot das neue Dualprozessormodell eine Leistung von 11,8 Gigaflops. Das machte sich vor allem in zahlreichen Tests mit 1,7Ghz Pentium 4 – Rechnern äußerst positiv bemerkbar. Beim Einsatz von Programmen wie „Cleaner“ oder „Photoshop“ schnitt der Mac deutlich besser ab.
Aber auch am Heim – Mac „iMac“ wurden Verbesserungen getätigt. Zwar blieb der erhoffte „TFT – iMac“ mit größerem Display aus, aber in punkto Geschwindigkeit wurden die neuen Modelle deutlich nach oben korrigiert. So verrichtete ab sofort im kleinsten Modell ein 500 Mhz und im Größten ein 700 Mhz G3 - Prozessor seinen Dienst. Der Systembus arbeitete weiterhin mit 100 Mhz. Als Grafikkarte kam im kleinsten Modell eine ATI „Rage 128 pro“ und im Topmodell eine ATI „Rage 128 Ultra“ zum Einsatz. Das Gehäuse blieb, wie bereits erwähnt, zu den Vorgängermodellen identisch.
Für September 2001 kündigte Apple zusätzlich die Verfügbarkeit von „Mac OS X 10.1“ an. Zusätzliche Funktionen, sowie mehr Leistung wurden versprochen. Auch eine verbesserte Benutzeroberfläche sollte das neue System enthalten. Viele Verbesserungen seien aus Wünschen und Anregungen von Apple – Anwendern entstanden, so Jobs. Die höhere Leistung sollte sich in allen Bereichen von „Mac OS X“ bemerkbar machen, wie zb. ein beschleunigter Programmstart, der Zugriff auf Menüs, das Vergrößern bzw. Verkleinern von Fenstern usw.. Neu in der neuen Version sollte auch eine verschiebbare „Dock-bar“ , sowie zusätzliche Einstellungsoptionen, die Wiedergabe von DVD – Filmen, die Verwaltung von „Air-Port“ – Basisstationen, die volle Unterstützung von „Geforce“ – Grafikkarten und vieles mehr sein. Der Umstieg auf die neue Version sollte zudem für alle Besitzer von „Mac OS X“ kostenlos abgewickelt werden.
Obwohl großartige Überraschungen ausblieben, so wurde die Mac - Fangemeinde auf der „MacWorld Expo 2001“ in New York doch mit zahlreichen Produktoptimierungen zufriedengestellt und die Marke „Apple“ konnte in der sich rasch ändernten it-Branche weiter als „High – End“ Marke gefestigt werden. Und die neuen Gehäuseformen des „Power Mac G4“ sorgten in der PC dominierten Computerwelt wieder für den gewissen „aha“ und „whow“– Effekt – also ganz im Sinne von Apple um sich aus der Masse abzuheben.
Terror gegen die USA
Das Ereignis, bei dem am 11.09.2001 die Welt den Atem anhielt, als vier vollbesetzte Passagiermaschinen in die Türme des "World Trade Centers in New York stürzten und tausende Tote verursachten, ging auch an Apple nicht spurlos vorüber. So wurde die Eröffnung eines weiteren Apple Stores in Tampa, Florida, um bis zu vier Tage verschoben.
Der Store war nach Ohio, Massachusets, Illinois, Minnesota, Texas, Virginia und Kalifornien Apples achtes Ladengeschäft in den Vereinigten Staaten. Ob Apple tatsächlich die anvisierten 25 Neueröffnungen für das Jahr 2001 aufgrund der schrecklichen Ereignisse realisieren würde war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch unklar. Auch die alljährlich für Ende September geplante "MacWorld Expo" in Paris wurde seitens Apple komplett abgesagt.
Ins Leben gerufen wurde von der Firmenleitung in USA und Deutschland jedoch ein Spendenaufruf für die Opfer und Hinterbliebenen des Terroranschlags in den USA. Eine entsprechende Spendenkontonummer konnte dazu auf den Internetpräsenzen von Apple USA und Deutschland abgerufen werden.
Mac OS X 10.1 und Neues aus Deutschland
"Die Seybold 2001" in San Francisco war für Apple der Anlass die weltweite Verfügbarkeit von Mac OS X in der Version 10.1 für den 29. September 2001 anzukündigen. Das Betriebssystem - "Update" für das neue OS mit Unix Kern, auch "Puma" genannt, wurde als kostenloser Aktualisierer allen Besitzern der Vorversion angeboten und zwar nicht wie sonst üblich im Netz, sondern ausschließlich auf CD-ROM.
Als besonderes Highlight der neuen Version war es nun möglich nicht nur CD-R`s sondern auch DVD-R`s per Drag und Drop direkt über die Benutzeroberfläche zu brennen. Ansonsten glänzte das neue Produkt mit einer besseren Performance und einer höheren Stabilität. Auch ein überarbeitetes Colorsync, diesmal in der Version 4, war im Paket mit enthalten. Darüberhinaus gab Apple auf der "Seybold 2001" die langerwartete Verfügbarkeit von "iDVD 2", die ja bereits auf der "MacWorld EXPO 2001" in New York den Anwendern versprochen wurde, noch für Oktober 2001 bekannt.
Die Diskussion in zahlreichen Foren und Newstickern, ob Apple die Eröffnung von Ladengeschäften außerhalb der USA plane, wurde allerdings seitens Steve Jobs am 15. Oktober dementiert. Als Begründung gab er an, die momentane Strategie von Apple wäre, das Unternehmen in kleinen Schritten weiterzuentwickeln und das ließe ein solches Investitionsvolumen derzeit nicht zu. In den Monaten September/Oktober hatte Apple bereits 11 der insgesamt 25 für 2001 geplanten Filialen in den USA eröffnet.
Apple Deutschland hingegen präsentierte sich erstmals auf der Elektronikfachmesse "Systems" in München, die alljährlich auf dem ICM - Messegelände, unweit des Firmensitzes der deutschen Niederlassung, stattfand. Die Präsenz Apples auf einer deutschen Fachmesse war nach Jahren der Abstinenz von europäischen Fachmessen als Besonderheit anzusehen, stellte auch gleichzeitig eine Abkehr von der bisherigen Strategie der Europafilialen dar.
In der Eröffnungsrede zur "Systems" stellte der deutsche Geschäftsführer Frank Steinhoff die Stärken des "Macs" dem anwesenden Fachpublikum vor und präsentierte die komplette Produktpalette vom iMac bis zum G4. Im Anschluss daran demonstrierte und erläuterte Produktmanager Holger Niederländer noch Geräte des "Digital Lifestyle", wie Camcorder, MP3-Player und die damit verbundenen Möglichkeiten, die der User im Zusammenspiel mit einem Macintosh hat.
Neue Produkte wurden allerdings nicht präsentiert. Jedoch verhärteten sich zu diesem Zeitpunkt bereits Gerüchte über eine neue Power Mac G5 - Linie mit 64 Bit RISC - CPU zur "MacWorld Expo 2002" in New York. Motorola hatte diesbezüglich noch für Oktober die Vorstellung der neuen Prozessoren angekündigt. Außer der Produktvorstellung seitens Motorolas handelte es sich dabei jedoch lediglich um unbestätigte Meldungen und Apple hüllte sich diesbezüglich wie immer in schweigen.
Gesunkenes Quartalsergebnis und erfolgreiche Ladenkette
Am 29. September 2001 schloss Apple trotz zahlreicher Produktneuvorstellungen in den letzten Monaten und der Einführung von Mac OS X das vierte und letzte Quartal 2001 mit nur 66 Millionen US-Dollar Gewinn ab. Im Vergleich zum Vorjahr, bei dem damals eine Marge von rund 170 Mio. US-Dollar ausgewiesen werden konnte, hatte der Computerhersteller aus Cupertino damit ein weitaus schlechteres Quartalsergebnis als noch im Jahr 2000 vorzuweisen. Auch der Gesamtumsatz fiel mit 1, 45 Milliarden US-Dollar um 22 Prozent niederiger aus als im Jahr zuvor.
Insgesamt konnte Apple im vierten Quartal 2001 etwa 850.000 Macintosh - Rechner verkaufen. Laut Steve Jobs hätte sich auch der Absatz von "iBooks, vor allem an Bildungseinrichtungen in den USA, verdreifacht. Die Barreserven von Apple wurden Ende 2001 auf etwa 4,3 Milliarden US - Dollar geschätzt, was angesichts der Lage, in der sich Apple noch vor wenigen Jahren befand ein enormes Wachstum an finanziellen Resourcen bedeutete.
Den Gewinn- und Umsatzrückgang führte Apple CFO Fred Anderson auf die wegen des Terroranschlages auf das WTC unsichere globalpolitische Lage und der allgemein geschwächten Wirtschaft Ende 2001 zurück. Der Gesamtjahresumsatz des Computerherstellers betrug jedenfalls für das Jahr 2001 5,36 Milliarden US - Dollar, bei einem Jahresverlust von 25 Millionen US - Dollar und fiel somit ebenfalls niedriger aus als im Jahr 2000 in dem nit einem Jahresumsatz von 7,98 Millarden US - Dollar und einem Gewinn von 768 Millionen US - Dollar abgeschlossen wurde.
Im Anschluss an die Bekanntgabe der aktuellen Zahlen für das vierte Quartal 2001 mit Analysten und Brokern im Coference Call, New York, gab Apple CFO Fred Anderson jedoch zu verstehn, das Apple mit dem niedriger ausgefallenen Quartalsabschluss in der derzeit vorherrschenden schwierigen Zeit dennoch sehr zufrieden wäre. Im Bereich der tragbaren Computer hätte man immerhin eine Steigerung um 182 Prozent erzielen können, was etwa der dreifachen Absatzmenge des Vorjahres im gleichen Zeitraum entspräche, so Anderson weiter.
Die zurückgegangenen Verkäufe der anderen Apple - Produkte führte er vor allem auf die schlechte Wirtschaftslage und die Ereignisse des 11. September 2001 und dessen Auswirkungen zurück. Auch gab Fred Anderson zu verstehn, das der dadurch hervorgerufene Lieferengpass von wichtigen Teilen für Apple ernsthafte Konsequenzen hätte bedeuten können und nicht nur in den USA, sondern auch weltweit zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage geführt habe. Aufgrund der schwierigen Gesamtlage wagte Apple deshalb diesmal keine offiziellen Prognosen für das nächste Jahr abzugeben.
Als voller Erfolg konnten jedoch die bis dato eröffneten Ladengeschäfte angesehen werden. Besonders die Verkäufe von Drittherstellerprodukte in den "Stores" waren wesentlich stärker als ursprünglich angenommen. Auch stellten rund 70% der abgesetzten Produkte in den Geschäften gehobene Macintosh - Rechner dar. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage prognostizierte man aber trotz der Erfolge in der Vergangenheit für 2002 Verluste, zumindest was das erste Quartal betraf.
Außerdem kündigte Fred Anderson auf der Conference Call noch für das auslaufende Jahr 2001 ein neues bahnbrechendes Produkt an. Was damit gemeint war, wurde allerdings noch nicht verraten. Es fielen lediglich Begriffe wie "enthusiastisch", "bahnbrechend", "zukunftsweisend" und es sollte sich um keinen neuen Macintosh - Rechner handeln. Es sah also ganz so aus, als wollte Apple seine Produktpalette wieder, wie bereits vor einigen Jahren, um zusätzliche Produkte erweitern. In der Fangemeinde wurde dies jedoch äußerst kritisch aufgenommen. Man wußte schließlich nur zu gut, das die Experimentierfreudigkeit des Computerherstellers, wie sie Ende der neunziger Jahre noch vorherrschte, das Unternehmen durch eine nicht durchdachte und unüberschaubare Produktpalette, beinahe in den Ruin gerissen hätte.
Neuer MP3 - Player "iPod"
Bei dem "bahnbrechenden" neuen Gerät, das Apple wieder einmal bis zur letzten Stunde perfekt geheim gehalten hatte, handelte es sich um nichts geringeres als einen tragbaren MP3 - Player der Extraklasse. Das Gerät, auch "iPod" genannt, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am 23. Oktober 2001 in der Firmenzentrale in Cupertino den anwesenden Journalisten und damit der Öffentlichkeit präsentiert. Das neue "Device" aus dem Hause Apple verfügte über eine Festplatte mit einer Speicherkapazität von 5 Gigabyte und bot somit für bis zu 1000 Musikstücke im mp3 - Format Platz. Zusätzlich konnte das Gerät aber auch Files im WAV und AIFF - Format verwalten. Über ein Firmwareupdate versprach Apple sogar zu einem späteren Zeitpunkt weitere Dateiformate unterstützen zu wollen.
Besonders herausragend und wohl einzigartig bei der Produktvorstellung war jedoch die integrierte Firewire - Schnittstelle, sowie eine Software, mit der man dann direkt über einen angeschlossenen Macintosh und "iTunes" Files auf das Gerät laden konnte. Allerdings war dieses "Feature" zum Zeitpunkt der Präsentation noch nicht möglich. Erst mit der von Apple für November 2001 geplanten Veröffentlichung von "iTunes 2.0" war der Datenaustausch reibungslos möglich. "iTunes 2.0" sollte außerdem noch über einen integrierten Equalizer, sowie über die Möglichkeit des "Cross-Fadings" und die Möglichkeit direkt mp3 - Files ohne vorherige Wandelung in AIFF auf CD zu brennen, verfügen. Dank Firewire und "iTunes 2.0" konnte somit beispielsweise eine komplette Audio - CD in weniger als zehn Sekunden auf "iPod" übertragen werden. Alternativ ließ sich der Player auch als Festplatte für den normalen Datentransfer nutzen.
Zu den weiteren technischen Highlights des nur 185 Gramm schweren und extrem flachen Gerätes im "Stahldesign" zählten ein hintergrundbeleuchteter Bildschirm mit einer max. Auflösung von 160 x 128 Pixel, sowie ein Anti - Schock - Speicher mit 32 MByte. Letzteres garantierte eine ununterbrochene Musikwiedergabe selbst in Extremsituationen von bis zu 20 Minuten. Eine Lithium Polymer - Batterie mit einer Leistung von bis zu zehn Stunden, die sich beim Anschluss an eine Firewire - Schnittstelle sogar selbst auflud, rundete den positiven Gesamteindruck des Gerätes noch ab.
Zum Lieferumfang gehörten neben einem Kopfhörer und einem Ladegerät auch ein Firewire - Kabel. Die Bedienung erfolgte über ein "Scrollrad", das den Zugriff auf sämtliche Funktionen des Gerätes ermöglichte. Ob der Schritt, den Apple in Richtung Unterhaltungsindustrie gewählt hatte, der Richtige war, war bei der Markteinführung von "iPod" noch nicht ersichtlich. Allerdings fiel die Apple - Aktie kurz nach der Produktvorstellung um mehr als einen Dollar und auch die Fangemeinde schien nicht so recht glücklich zu sein mit dem neuen Produkt aus dem Hause Apple. Viele Stimmen meinten, der Mac - Hersteller solle sich lieber um eine Steigerung des Marktanteiles und eine günstigere Preisgestaltung bemühen, als sich wieder einmal in neue Marktsegmente vorzuwagen.
Macworld Expo 2002/San Francisco
Am 08. Januar 2002 öffnete dann wieder, wie in jedem Jahr, die MacWorld Expo in San Francisco für Fans und Fachpublikum gleichermaßen ihre Pforten. Diesmal sorgte Apple allerdings schon vor Beginn der wohl wichtigsten Messe für den Computerhersteller aus Cuppertino für Furore. Vollmundige Ankündigungen auf der Webseite von Apple mit Sätzen wie „Sie werden in Bereiche vordringen, in die sich niemals zuvor ein Personalcomputer vorgewagt hat“, liesen viel erhoffen. Auch das die traditionelle Eröffnungsrede, auch „Keynote“ genannt, einen Tag vorverlegt wurde, deutete auf großartige Veränderungen in der Produktpalette hin. Vor allem auf den laut Gerüchteküche schon Monate zuvor spekulierten neuen G5 mit bis zu 400 Mhz Systembus und Taktraten über 1 Ghz, sowie einen neu designeten "iMac" hatte man sich eingestellt.
Etwas enttäuschend war es deshalb für viele, das nur letzterer der Wunschträume in Erfüllung ging. Am 07. Januar 2002 eröffnete Steve Jobs jedenfalls die Messe in gewöhnter Tradition mit einer zweistündigen Rede um exakt 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Wie im Jahr zuvor wurde auch diesmal die Ansprache des Vorstandsvorsitzenden und Mitbegründers von Apple – Computer per Satellit und Internet übertragen. Mehr als 160.000 Internet - User hatten die Eröffnungsrede im Web angeglickt und 81.000 davon diese gleichzeitig verfolgt. Phil Schiller, Apple`s Verantwortlicher für den Bereich Produktvermarktung, ging sogar davon aus, das sich durchschnittlich etwa zwei Personen die Übertragung gleichzeitig angesehen hätten, und somit die Ansprache von mehr als 300.000 Personen weltweit gesehen wurde.
Auf die wohl wichtigste Neuankündigung, den komplett neu designeten „iMac“, mußte das anwesende Fachpublikum allerdings bis zum Schluss seiner Rede warten. Der von Grund auf neu entwickelte Rechner bestand aus einem 15“ Zoll TFT-Flachbildschirm und hatte die Form einer Tischlampe. Eine weiße Halbkugel mit 27cm Durchmesser bildete den Standfuss und die Systemeinheit des Rechners, über dem das Display mit einem schwenkbaren Gelenk, quasi „darüber schwebend“, befestigt war. Chefdesigner Jonathan Ive hatte damit, so Steve Jobs bei seiner Eröffnungsrede, „die Gelegenheit des Jahrzehnts genutzt, die Form des Desktop Computers neu zu definieren“.
Die Systemeinheit des Rechners stellte jedenfalls ein kleines Verpackungswunder dar. Vom Netzteil, bis zum optischen Laufwerk, das von einem CD-RW bis zu Apples SuperDrive mit DVD-R reichte, sowie einem Kartensteckplatz für eine „Air-Port“ - Karte und dem kompletten Motherboard wurde alles in die weiße Halbkugel integriert.
Und zum erstenmal verfügte auch Apples Einstiegsrechner serienmäßig über eine G4 – CPU. Das Topmodell enthielt einen mit 800 Mhz getakteten PowerPC 7400 Prozessor, die beiden Modelle darunter jeweils einen mit 700 Mhz. Der Systembus betrug weiterhin 100 Mhz. Die Speicherausstattung lag je nach Modell bei 128 bzw. 256 Mbyte Ram, bei maximal möglichen 1 Gbyte.
An den grafischen Fähigkeiten des Designer-Computers wurde ebenfalls nicht gespart. So spendierte man den neuen Rechnern gleich eine Geforce 2MX mit 32 Mbyte Ram. Der 15“ – TFT – Flachbildschirm arbeitete dabei mit einer maximalen Auflösung von 1024 x 768 Pixeln bei 24 Bit Farbtiefe.
Für Steve Jobs stellte der neue "iMac" jedenfalls den „ultimative digitalen Hub“ dar, da er neben seinem platzsparenden Gehäuse auch mit einer beachtlichen Schnittstellenausstattung aufwarten konnte. Kein Wunder, denn zwei Firewire – Schnittstellen, ein Steckplatz für eine „Air – Port“ – Karte, ein 10/100 Base-T- Ethernet – Port, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss, sowie gleich drei USB – Schnittstellen nach USB 1.1 gehörten von Beginn an zur Standardausstattung der Rechner.
Lediglich der Preis der neuen „iMacs“ war höher angesiedelt als bei den Vorgängern, weshalb Apple auch die alte „G3 – iMac“ – Linie, zumindest die 500 und 600 Mhz – Modelle, vorerst weiterführte, um günstige Einstiegsrechner anbieten zu können.
Bei den „iBooks“ gab es ebenfalls eine Revision in der Produktlinie. Apple stellte der Öffentlichkeit ein zusätzliches Einsteigernotebook mit einem 14“, anstelle des sonst üblichen 12,1“ – Display vor. Die beiden Vorgängermodelle blieben erstmal nahezu unverändert weiterhin erhältlich, wurden lediglich etwas im Preis gesenkt.
Zusätzlich zu den bereits bekannten Programmen „iTunes“, „iMovie“ und „iDVD“ kündigte Apple auf der MacWorldExpo 2002 außerdem noch die Verfügbarkeit eines weiteren Programmes an. Bei „iPhoto“, so der Titel, handelte es sich um ein leistungsstarkes Bildbearbeitungsprogramm, mit dem Photos von Digitalkameras importiert, verwaltet, bearbeitet und ausgedruckt werden konnten. Und das ganze exklusiv unter Mac OS X. Auf Wunsch konnte die Software sogar einen HTML-Bildkatalog erstellen und diesen eigenständig auf Apple`s „iTools“ – Dienst überspielen. „iPhoto“ war darüberhinaus kostenlos erhältlich und konnte bereits mit dem Datum der Vorstellung heruntergeladen werden.
Und auch bei der restlichen Produktpalette gab es eine Neuerung. Alle übrigen Rechner aus dem Hause Apple wurden nämlich ab sofort nur noch standardmäßig mit Mac OS X ausgeliefert. Ein startfähiges Mac OS 9.2.2 blieb aber vorerst weiterhin für ältere Anwendungen installiert. Steve Jobs wies in seiner Rede dabei besonders auf die ständig wachsende Zahl an MacOS X – Applikationen hin. Vor allem aus dem Unix – Bereich kämen vermehrt Anwendungen, so Jobs weiter.
Auch mit dem im Oktober 2001 vorgestellten, tragbaren MP3 – Player, „iPod“, war man bei Apple mehr als zufrieden. Bis zum Zeitpunkt der Messe hatte der Konzern bereits eine stolze Summe von 125.000 Geräte unters Volk gebracht. Die eigene Ladenkette in den USA sah der Mac – Hersteller, trotz anfänglicher Talfahrt, ebenfalls im Aufwand. Mehr als 800.000 Besucher hatten die 27 Niederlassungen 2001 besucht. Und vom Bundesstaat Maine erhielt Apple sogar seinen größten Auftrag im Bildungssektor. Maine bestellte im vergangenen Jahr 36.000 „iBooks“ für Schulklassen.
Abschließend ging Steve Jobs in seiner Rede noch auf die Tastatur und Maus der neuen Rechner ein. Sie hatten mit Einführung der neuen „iMac“ – Linie ab sofort ein weißes Gehäuse. An den technischen Details wurde nichts verändert.
Obwohl die großen Erwartungen, die auf einen neuen Profi – Mac mit PowerPC G5 – Prozessor beruhten , nicht erfüllt wurden, war die Fangemeinde und das Fachpublikum doch durch die neu designeten „iMacs“ mehr als zufriedengestellt. Und so gestaltete sich auch die MacworldExpo 2002 in San Francisco, diesmal mit mehr als 87.000 Besucher und über 350 Aussteller, wieder zu einem durchschlagenden Erfolg für den Computerhersteller aus Cuppertino.